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2. Bundesliga FCM schafft mit 1:0 die große Überraschung gegen St. Pauli

Dem 1. FC Magdeburg ist im Unterhaus ein herausragender Sieg gelungen: Die Blau-Weißen haben nämlich den Ligaprimus FC St. Pauli geschlagen.

Von Yannik Sammert Aktualisiert: 10.02.2024, 16:32
Xavier Amaechi (weißes Trikot) und der FCM ist der erhoffte Achtungserfolg  gelungen.
Xavier Amaechi (weißes Trikot) und der FCM ist der erhoffte Achtungserfolg gelungen. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Beim 1. FC Magdeburg freuen sie sich darüber, im Zweitliga-Duell gegen Spitzenreiter FC St. Pauli ein echtes Ausrufezeichen gesetzt zu haben: Am Sonanabend setzten sich die Sachsen-Anhalter 1:0 (0:0) gegen die Kiezkicker durch. Mit diesem Überraschungserfolg vor 25.187 Zuschauern in der MDCC-Arena endeten zwei Serien: Erstmalig gewann der Club ein Pflichtspiel gegen die Norddeutschen. Und erstmals verloren die Hamburger nach 25 Ligapartien ohne Pleite. Der Sieg ist im Abstiegskampf enorm wichtig.

Club-Coach Christian Titz veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zum 1:1 gegen Holstein Kiel am vergangenen Freitag auf vier Positionen: Statt Luc Castaignos, der diesmal die potenzielle Rolle als Joker einnahm, begann Luca Schuler als Mittelstürmer. Außerdem kehrten Daniel Elfadli und Herbert Bockhorn nach Sperre zurück, aber nun fehlte bekanntlich Jean Hugonet gelbgesperrt. Andi Hoti und Jason Ceka nahmen im Gegensatz zur Kiel-Partie auf der Bank Platz. Leon Bell Bell startete hingegen nach seiner Mittelohrentzündung. Der nach dem Afrika-Cup erst am Donnerstag in der Elbestadt angekommene Neuzugang Bryan Teixeira stand noch nicht im Aufgebot.

Blau-Weiß bereits vor der Pause stark

Und Teixeiras Kollegen hatten im Duell zweier auf Spielkontrolle bedachter Teams zunächst mehr das Leder. Die erste Chance verbuchten die Gäste: Nach zügigem Umschalten setzte Johannes Eggestein die Kugel mit einem Drehschuss links vorbei (5.). Insgesamt zeigte sich sehr bald die Möglichkeit für beide Team, über Konter gefährlich zu werden. Schließlich agierten beide Mannschaften offensiv und pressten hoch. Von den Spielanteilen her ging es in der Folge wechselhaft, aber gleichwohl sehr ausgeglichen zu. Und dann kam auch der FCM zu seiner ersten Chance: Ebenfalls nach schnellem Vortrag schloss Herbert Bockhorn aus spitzem Winkel ab und prüfte Keeper Nikola Vasilj (13.).

Auch wenn echte Tormöglichkeiten in der Anfangsphase insgesamt eher Mangelware waren, entwickelte sich ein munteres Geschehen. Deutlich ließen sich die spielerischen Fähigkeiten beider Teams erkennen. Mitte des ersten Durchgangs kam es zu einer Druckphase der Hausherren, die bis dato zudem defensiv stabil standen. Richtige Chancen erspielte sich Blau-Weiß dabei jedoch selten. Rund um die 35. Minute kamen die Hamburger wieder mehr zu Entlastung. Doch auch sie kreierten wenig Nennenswertes im letzten Drittel. In der 43. Minute schoss Magdeburgs El Hankouri nach einem langen Ball und dann einer Ablage von Baris Atik rüber. Da wäre mehr möglich gewesen.

Und dann war Halbzeit. Trotz des Standes von 0:0 fühlten sich die Zuschauer vor dem Seitenwechsel gewiss nicht gelangweilt. Zum zweiten Durchgang brachte Titz Castaignos für Schuler. In den ersten Minuten nach der Pause drückten die Gäste nun etwas. Aber die Hausherren wehrten sich und spielten trotz der schwierigen Platzverhältnisse ebenfalls weiter technisch gut. Beim FCM kam Connor Krempicki für Außenverteidiger Leon Bell Bell, Krempicki ging ins Mittelfeld und El Hankouri von dort auf Bell Bells bisherige Position. Vielversprechende Szene häuften sich auf beiden Seiten (57.). Castaignos ließ die vielleicht bisher größte Chance der Partie liegen: Er scheiterte allein vorm Keeper (60.).

Lesen Sie auch im Rückblick: den Vorbericht zur Begegnung

Wenig später wurde es vor dem anderen Tor brenzlig: Nach einer Flanke zwang der eingewechselte Connor Metcalfe Dominik Reimann zu einer Parade (65.). Auch in der Folge geschah weiterhin viel – und deutlich mehr als vor der Pause. Es wurde hektisch. Und dann fiel das 1:0 für den FCM: Xavier Amaechi fing einen zu kurz geratenen Pass von Vasilj ab und legte quer auf Atik, der einschob (72.). Nun bebte es im Stadion. Der Club war obenauf. Und St. Pauli hatte Glück mit elf Akteuren weiterspielen zu dürfen. Manch ein Schiedsrichter hätte im nickeligen Verhalten von Manolis Saliakas eine Tätlichkeit erkannt (75.). Doch es ging eben ohne Platzverweis weiter und unverändert turbulent.

In der Schlussphase lebte die Begegnung natürlich von der Spannung. Bei Magdeburg betrat Alexander Nollenberger für Amaechi den Platz (86.), zudem kam Andi Hoti für Silas Gnaka (90.). Und die Blau-Weißen verpassten es, mit einem zweiten Treffer für die Entscheidung zu sorgen. Doch entscheidend war: Sie kassierten auch in der Nachspielzeit kein Tor mehr. Und so jubelten Fans und Teams am Ende gleichermaßen frenetisch: nämlich über die riesige Überraschung gegen den Ligaprimus.