1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg
  6. >
  7. Trainer Christian Titz zum Sieg des 1. FC Magdeburg in Regensburg

Nach dem Sieg in Regensburg FCM-Trainer Titz: „Man kann sich keinen Elfmeter erkämpfen, der keiner ist“

Der 1. FC Magdeburg hakt mit einem 1:0 in Regensburg seine Sieglosserie ab. In der Schlussphase wird die Partie dramatisch – und Kapitän Reimann zum Held.

Von Tobias Haack Aktualisiert: 25.11.2024, 11:21
Held von Regensburg: Dominik Reimann.
Held von Regensburg: Dominik Reimann. Foto: IMAGO/Jan Huebner

Regensburg - Nett, eloquent, freundlich: Das ist das Bild, das die deutsche Fußball-Öffentlichkeit zurecht von Christian Titz hat. Doch der Trainer des 1. FC Magdeburg kann auch anders. Zu erleben war dies am Sonntag beim 1:0 (1:0)-Arbeitssieg seiner Mannschaft beim abgeschlagenen Zweitliga-Schlusslicht SSV Jahn Regensburg.

1. FC Magdeburg: Das sagt FCM-Trainer Titz zum Sieg gegen SSV Jahn Regensburg

Soeben hatte SSV-Trainer Andreas Patz bei der Pressekonferenz nach dem Spiel bedauert, dass sich seine Mannschaft bei einem hart „erkämpften“ Strafstoß in der 88. Minute nicht mit dem Ausgleich belohnt hatte. „Man kann sich keinen Elfmeter erkämpfen, der keiner ist“, stellte Titz umgehend klar.

Dass sein Kapitän und Torhüter Dominik Reimann den Strafstoß von Christian Viet pariert und somit den ersten Dreier nach fünf sieglosen Spielen gerettet hatte, beruhigte den 53-Jährigen kaum.

Schon unmittelbar nach der Situation, in der Jason Ceka Jahn-Verteidiger Bryan Hein leicht berührt, aber an und für sich kaum gefoult hatte, zeigten die Magdeburger Nerven. Gleich drei Gelbe Karten notierte Schiedsrichter Florian Heft (Wietmarschen) wegen Reklamierens.

Besonders bitter: Eine davon ging an Marcus Mathisen, der damit am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Hertha BSC (18.30 Uhr/Sky) gesperrt ist. Ein Unding, wie Titz befand, denn der Abwehrchef darf als Vize von Kapitän und Torhüter Reimann auf dem Platz mit den Unparteiischen in die Diskussion gehen. Schiedsrichter Heft hatte dies offenbar vergessen. Zum Leidwesen des FCM. Schon zum zweiten Mal sei Mathisen diese Ungerechtigkeit zuteil geworden, haderte Titz später.

Mit Hackentrick zur FCM-Führung

Wenig auszusetzen hatte der FCM-Coach vor 11.047 Zuschauern im Jahnstadion am Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten. Sicher und gefestigt im üblichen System ließen die Elbestädter Ball und Gegner laufen. Vor allem das Zentrum um Abräumer Silas Gnaka und den sehr spielfreudigen Mohammed El Hankouri wusste zu gefallen. Und so entsprang das frühe und letztlich entscheidende Tor des FCM auch nicht von ungefähr aus der Mitte.

El Hankouri tauchte zwischen den Linien des Gegners auf, ging mit Tempo auf die letzte Kette, spielte einen starken Doppelpass mit Samuel Loric und versenkte letztlich per Hackentrick (10.). Dass SSV-Torhüter Felix Gebhardt in dieser Szene alles anders als gut aussah, spielte für die Blau-Weißen eine untergeordnete Rolle.

Es ist schwer, dafür einen Elfmeter zu geben.

FCM-Keeper Dominik Reimann

Mit dem frühen 1:0 im Rücken blieb der FCM Herr des Geschehens. Daran änderte auch ein gefährlich abgerutschter Rückpass von Daniel Heber nichts (15.). Die Heimelf fand lange Zeit einfach nicht statt. Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs war so etwas wie ein Aufbäumen der Ostbayern zu spüren. Zwar hätte Livan Burcu für den FCM auf 2:0 erhöhen können (43.), doch die größte Chance der gesamten ersten Halbzeit gehörte Bryan Hein, der aus Nahdistanz frei vor dem Tor auftauchte, aber links am Kasten vorbei schob (45.+1) – Magdeburg im Glück.

Im zweiten Durchgang gab der FCM seine Kontrolle dann nach und nach ab. „Das war schon sehr wild, was wir eigentlich nicht wollen“, bemerkte Dominik Reimann zurecht. „Es war ein Spiel, wo wir Einiges nicht so gemacht haben, wie wir es uns gewünscht haben“, gab auch Christian Titz zu. Das Gute aus Magdeburger Sicht: Der Jahn war schlicht nicht in der Lage, die Unzulänglichkeiten der Gäste zu nutzen.

Kontroverse Elfmeterentscheidung sorgt für Diskussionen

Das Niveau der Partie nahm folgerichtig mehr und mehr ab. Regensburg rannte an, hatte aber keine Mittel. Magdeburg wartete seinerseits auf den einen entscheidenden Moment. Dieser hätte in Minute 84 kommen können, als Ceka nach einem leichten Foul an sich einen Strafstoß forderte, aber nicht bekam.

Der Pfiff kam stattdessen kurz darauf auf der Gegenseite. „Es ist schwer, dafür einen Elfmeter zu geben. Das ist ein normaler Zweikampf“, bewertete Reimann die umstrittene Szene, in der neben Mathisen auch El Hankouri und Titz eine Gelbe Karte sahen. Letztlich flog Reimann in die richtige Ecke und sicherte den Sieg. Coach Christian Titz brauchte dennoch einige Zeit, um wieder so nett und freundlich zu werden, wie man ihn kennt.