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Fußball Schiller startet beim FCM wieder durch

Nach zwei Monaten Verletzungspause könnte Felix Schiller im Landespokal beim SC Naumburg sein Comeback für den 1. FC Magdeburg feiern.

Von Manuel Holscher 10.11.2017, 00:01

Magdeburg l Der Abwehrspieler kann es kaum erwarten, am Sonnabend (13 Uhr) wieder das FCM-Trikot zu tragen.

Bei der Erzählung über die Verletzung, die Felix Schiller am 26. August im Heimspiel gegen Werder Bremen II erlitt, verzieht er noch heute das Gesicht. Kurz nach dem Anpfiff prallte er bei einer Offensivaktion des FCM gegen den Pfosten und musste ausgewechselt werden. Die erste Diagnose lautete Rippen- und Beckenprellung. „Ich habe eigentlich gedacht, dass die Sache nach zwei Wochen durch ist“, sagt er.

Dann wurde nach zweieinhalb Wochen allerdings bei einer MRT-Untersuchung ein Haarriss im Beckenkamm festgestellt. „Die erste Woche nach der neuen Diagnose war schwierig. In der Anfangszeit einer Verletzung geht es mir immer richtig schlecht. Das hat sich im Verlauf der Jahre auch nicht geändert“, gibt Schiller zu.

Von sechs bis acht Wochen zusätzlicher Pause war die Rede. Bisher verpasste er deshalb neun Drittligapartien und das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund. „Ich war vor meinem Ausfall in der Mannschaft und dann kam wieder der Rückschlag“, erklärt er. „Irgendwann kommt bei mir während einer Verletzung aber der Punkt, dass ich mir sage, dass ich ein Kämpfer bin. Deshalb mache ich immer weiter.“

Nach den ersten Einheiten mit Fitnesstrainer Dirk Keller, darunter die anstrengenden und berüchtigten Treppenläufe in der MDCC-Arena, habe er gemerkt, was ihm fehlt und was er braucht. „Ich habe von Tag zu Tag geschaut, wie sich die Hüfte verhält“, sagt Schiller. „Die Ungewissheit, ob ich sechs oder acht Wochen fehle, hat mich aber richtig gestört. Das ist vielleicht schwer zu verstehen und einige haben auch zu mir gesagt, dass ich noch ein paar Tage warten soll. Ich war aber ungeduldig und wollte unbedingt wieder auf den Platz.“

Bei seinem Trainingseinstieg vor zwei Wochen lief es dann auch noch nicht optimal. „Ich war noch nicht bei hundert Prozent. Bei manchen Fehlpässen habe ich mir gedacht: Mensch Felix, was ist mit dir los“, sagt der 27-Jährige.

Schritt für Schritt kämpfte er sich aber wieder ans Team heran und hat mittlerweile keine Schmerzen mehr. Der Spieler mit der Rückennummer 5 ist sich aber bewusst, dass es für ihn zunächst nicht so leicht sein wird, in die Mannschaft zurückzukehren. Fünf Drittligaspiele hat er in dieser Saison bisher auf dem Konto. „Die Ergebnisse waren während meiner Verletzung nicht so schlecht. Mit mir waren sie zwar auch gut, aber trotzdem haben es die Jungs zuletzt gut gemacht“, erklärt er.

Auch FCM-Trainer Jens Härtel betont, dass Schiller im Training noch zulegen muss: „Felix hat jetzt normal trainiert, kann aber bessere Leistungen zeigen. Er muss sich schon noch ein Stückchen steigern.“ Für das anstehende Landespokalspiel am Sonnabend (13 Uhr) in Naumburg sei er aber eine Option, um Spielpraxis zu sammeln.

„Das ist für mich ganz wichtig. Ich fühle mich körperlich extrem fit und habe fünf Kilogramm abgenommen. Mir fehlen Spielpraxis und Wettkampfhärte“, sagt Schiller, der zuletzt 50 Seiten seiner Masterarbeit zum Thema Sportpsychologie geschrieben hat. Während der wochenlangen Pause hat er die Atmosphäre in der MDCC-Arena noch bewusster als sonst wahrgenommen. „Die Unterstützung der Fans ist sensationell. Es zeigt mir immer wieder, wie besonders der Verein und die Fans sind“, schwärmt er.

Ob es am 18. November für einen Kaderplatz im Spiel bei Fortuna Köln reicht, weiß er noch nicht. „Ich will mich erst mal im Training zeigen und anbieten. Alles andere wäre auch den Mannschaftskollegen gegenüber respektlos, die in den vergangenen Wochen auf dem Rasen standen und im Kader waren“, stapelt er noch tief. „Der Trainer und der ganze Verein wissen aber, dass der Punkt kommt, an dem ich den Anspruch habe, wieder zu spielen. Mit meiner ganzen Art passe ich zum FCM. Ich werde immer versuchen, die Truppe mitzureißen.“

Ein Liga-Comeback in Köln wäre etwas Besonderes für ihn. Mit Fortunas Südstadion verbindet er extreme Erinnerungen. Am 28. August 2015 zog er sich dort einen Achillessehnenriss zu und fiel fast eine ganze Saison aus. Am 28. Januar 2017 kehrte er nach Köln zurück und erzielte einen Treffer. „Ich werde dieses Stadion nie vergessen. Aber erst mal möchte ich jetzt im Pokal eine gute Leistung zeigen. Der Trainer entscheidet dann, ob er mich nach Köln mitnimmt“, sagt Schiller.

■ Keinen neuen Stand gibt es laut Staatsanwaltschaft bezüglich der Anzeige, die eine Frau am 14. September gegen Schiller gestellt hatte (Volksstimme berichtete). Sie soll behauptet haben, dass Schiller ihr in Magdeburg aufgelauert, sie bespuckt und bedroht habe. Der 27-Jährige hatte noch am gleichen Tag Gegenanzeige wegen Verleumdung erstattet.

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