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Abschied nach Hannover offiziell Verein bestätigt: Christian Titz verlässt den 1. FC Magdeburg!

Langjähriger Erfolgscoach sucht eine neue Herausforderung innerhalb der 2. Liga. Blau-Weiß steht nun vor einem radikalen Neustart.

Von Tobias Haack Aktualisiert: 15.06.2025, 12:39
Nach viereinhalb Jahren kehrt Christian Titz dem FCM den Rücken.
Nach viereinhalb Jahren kehrt Christian Titz dem FCM den Rücken. Foto: David Inderlied/dpa

Magdeburg. - Am Ende war es nur noch eine Frage der Zeit. Was sich in den vergangenen drei Wochen immer deutlicher abgezeichnet hatte, ist nun offiziell: Christian Titz verlässt Fußball-Zweitligist 1. FC Magdeburg mit sofortiger Wirkung und schließt sich zusammen mit Co-Trainer André Kilian Liga-Konkurrent Hannover 96 an. Dies haben beide Clubs am Sonntagmittag bestätigt.

„Die gemeinsame Zeit mit Christian Titz und André Kilian über mehr als vier Jahre war sehr intensiv und vor allem vom sportlichen Erfolg geprägt.“, lässt sich FCM-Sportchef Otmar Schork zitieren. „Vor allen Dingen der Zusammenhalt in der Mannschaft und im Trainerteam war außergewöhnlich gut. Das war mit ausschlaggebend, dass wir auch in schwierigen Phasen die Ruhe bewahrt haben und in der Sache kontinuierlich weitergearbeitet haben“, so Schork, der mit Markus Fiedler vom Drittligisten VfB Stuttgart II aber bereits einen Nachfolger an der Hand haben soll.

Dieser wird in der Avnet Arena in große Fußstapfen treten. Zum einen hat Titz in seiner Amtszeit Großartiges geleistet, indem er den FCM von einem Abstiegsplatz der 3. Liga bis ins Aufstiegsrennen der 2. Liga geführt hat. Zum anderen hat der 54-Jährige in seiner Zeit an der Elbe ein komplexes Spielsystem implementiert, dessen Fortführung für einen neuen Mann äußerst schwierig ist. Wenn nicht sogar unmöglich.

Hannover 96 macht wie erwartet das Rennen

Titz selbst, der stets betont hatte, wie gerne er in Magdeburg arbeitet und wie dankbar er dem Club für die Ruhe und das Vertrauen auch in schwierigen Zeiten war, hat sich den Abschied nicht leicht gemacht. Nach dem letzten Saisonspiel gegen Fortuna Düsseldorf (4:2) war er öffentlich komplett auf Tauchstation gegangen. Sein Name wurde an vielen Standorten gehandelt.

„Ich bin dankbar, dass man mir das Vertrauen und die Verantwortung übertragen hat, das Traineramt bei Hannover 96 zu übernehmen. Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, die Mannschaft und das Team drumherum kennenzulernen“, kommentierte der begehrte Fußballlehrer nun seine Entscheidung.

Die Niedersachsen hatten sich zuletzt intensiv um die Dienste von Titz bemüht, waren aber zunächst auf ordentlich Widerstand bei Schork gestoßen. Die Ablöseforderungen aus Magdeburg waren nicht ohne, die Verhandlungen zäh. Seit Mitte der Woche lag aber eine Einigung vor, die sich auf rund 500.000 Euro plus Boni belaufen soll. Für Titz, der am Maschsee einen Vertrag bis 2027 unterschrieben hat, ist dieser Wechsel freilich ein Wagnis, denn ein ruhiges und behütetes Arbeiten ist bei 96 in der Vergangenheit für keinen Trainer möglich gewesen.

Abgang war nur noch Frage der Zeit

Wirklich überrascht ist vom Abschied des Christian Titz im Lager der Blau-Weißen trotzdem niemand. In der Endphase der Saison hatte der Trainer immer wieder ein klares Bekenntnis zum Verein umschifft. Mit der Hinterlegung seines Wechselwunschs bei Sportchef Schork nach der 1:2-Pleite beim SC Paderborn zeichnete sich zudem ab, dass Titz trotz zahlreicher Gespräche und intensiver Bemühungen nicht mehr zu halten sein würde.

Die stattliche Ablösesumme, die der 1. FC Magdeburg erhält, ist sicherlich nur ein schwacher Trost für den Verein, der durch den Verlust seines Trainers vor einem großen Umbruch steht. Das Positive: Nach Wochen der Ungewissheit herrscht nun endlich Klarheit. Dass Sportchef Otmar Schork alle Vorkehrungen getroffen und mit Fiedler eine spannende Nachfolge-Lösung parat hat, macht den Club wieder handlungsfähig. Die Personalplanungen bezüglich der Zu- und Abgänge dürften nun zügig an Fahrt aufnehmen.

Und das müssen sie auch, denn in der kommenden Woche beginnt der FCM seine Saisonvorbereitung mit den üblichen medizinischen Untersuchungen und Laktattests. Erstmals seit viereinhalb Jahren ohne Christian Titz. Nach der Wende waren lediglich Dirk Heyne und Jens Härtel länger als Cheftrainer beim Club im Amt. Es endet also eine Ära.