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Boxen Auch Kühne begeht „Fahnenflucht“

Erst Christina Hammer, jetzt Ramona Kühne - dem Profiboxstall SES und Promoter Ulf Steinforth gehen die Weltmeisterinnen aus.

Von Janette Beck 23.06.2016, 01:01

Magdeburg/Berlin l Während die Initiative bei der Mittelgewichtlerin Hammer allerdings von Steinforth ausging, der den im Mai auslaufenden Vertrag der Dortmunderin nicht verlängerte (Volksstimme berichtete), begeht die bisherige SES-Frontfrau Kühne, die in Berlin trainiert, „Fahnenflucht“.

Das Pikante an der Sache ist, dass Federgewichtlerin Kühne, die zuletzt für SES Mitte November in Dessau im Ring stand, ihren nächsten Kampf unter Regie von SES-Konkurrent Sauerland Event bestreitet. Das Management um Promoter Kalle Sauerland, das am 16. Juli in der Berliner Max-Schmeling-Halle seinen nächsten Kampfabend plant (mit Tyron Zeuge und Arthur Abraham als Hauptkämpfer) warb am Mittwoch überraschend mit einem „Knaller-Duell“ im Frauenboxen: Dreifach-Weltmeisterin Ramona Kühne (WBO, IBF und WBF) werde in Berlin auf WBC-Interconti-Champion Ikram Kerwat (32) treffen, die von Ulli Wegner und Sven Ottke trainiert wird.

Auf Volksstimme-Nachfrage erklärte Trainer und Ehemann Stefan Kühne dazu: „Es ist ganz einfach so, dass Ramona keinen schriftlichen Vertrag oder Ähnliches mit SES hat. Alles, was bisher passierte, war auf Zuruf und im beiderseitigen Einvernehmen.“ Weil zuletzt aber immer weniger Angebote kamen und Steinforth sich schwer getan habe, Kühne bei Veranstaltungen unterzubringen, „haben wir uns halt selber gekümmert und Klinken geputzt“, so Kühne. „Schließlich ist Ramona Berufsboxerin und muss sehen, wo sie bleibt.“ Ob die Zusammenarbeit mit Sauerland allerdings von Dauer ist, müsse sich zeigen.