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Basketball Bayern und Alba: Zwei Welten in der Euroleague

Zwei deutsche Clubs sind in der Euroleague dabei. Die Herangehensweise an die Basketball-Königsklasse könnte unterschiedlicher nicht sein.

Von Lars Reinefeld und Nicolas Sowa, dpa 01.10.2024, 11:56
Bayerns Devin Booker (l.) und Albas Louis Olinde gehen mit ganz anderen Erwartungen in die neue Euroleague-Saison.
Bayerns Devin Booker (l.) und Albas Louis Olinde gehen mit ganz anderen Erwartungen in die neue Euroleague-Saison. Sven Hoppe/dpa

München - Der Start in eine neue Zeitrechnung soll für die Basketballer von Bayern München mit dem Angriff auf die europäische Spitze einhergehen. Im neuen SAP Garden will das Team von Weltmeister-Coach Gordon Herbert die internationale Elite herausfordern und nach dem Double auf nationaler Ebene auch in der Euroleague für Furore sorgen.

„Das Ziel für diese Saison ist, es in die Playoffs zu schaffen“, sagte Vereinspräsident Herbert Hainer. „Das nicht zu schaffen, das wäre eine Enttäuschung.“ Im vorigen Jahr hatten die Münchner einen Platz unter den besten Acht des kontinentalen Elite-Wettbewerbs deutlich verpasst. Platz 15 mit nur 13 Siegen - damit geben sich die Macher in München nicht mehr zufrieden.

Neue Arena bietet neue Möglichkeiten

Schließlich bietet der Umzug für die Euroleague-Partien in den hochmodernen und 11.500 Zuschauer fassenden SAP Garden den Bayern auch finanziell neue Möglichkeiten. „Die Voraussetzungen in München waren noch nie so gut wie in dieser Saison“, stellte Hainer vor der Auftaktpartie gegen Real Madrid am Donnerstag (20.45 Uhr/Magentasport) klar.

Nun liegt es an Herbert, ein Team zu formen, das den gestiegenen Ansprüchen entspricht. Kein leichtes Unterfangen, denn in Weltmeister Isaac Bonga, Ex-NBA-Champions Serge Ibaka sowie den Spielmachern Sylvain Francisco und Leandro Bolmaro haben vier Leistungsträger den Verein verlassen. Als Ersatz kamen unter anderem Weltmeister Johannes Voigtmann, Auswahl-Kollege Oscar da Silva sowie die Guards Yam Madar und Shabazz Napier.

Konkurrenz finanziell enteilt

Ob das reicht, um gegen die europäische Elite zu bestehen? Vor allem in Griechenland und der Türkei können die Clubs unter anderem aus steuerlichen Gründen deutlich höhere Spielergehälter zahlen als in Deutschland. „Das ist ein erheblicher Nachteil“, sagte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic. So soll Titelverteidiger Panathinaikos Athen allein 20 Millionen Euro nur an Gehältern in den Kader pumpen - Dimensionen, von denen deutsche Clubs meilenweit entfernt sind.

Das erste Duell von Alba Berlin mit den Griechen am Donnerstag (18.45 Uhr/Magentasport) wird daher zum größten Duell David gegen Goliath in der gesamten Euroleague-Saison. Denn die Berliner sind finanziell gesehen das Schlusslicht der 18 Teams umfassenden Königsklasse.

Kritik an Alba Berlin

In der vergangenen Saison waren die Berliner das auch sportlich, mickrige fünf Siege brachte der deutsche Vize-Meister zustande. In den Führungsetagen vieler finanzkräftiger Clubs gibt es hinter vorgehaltener Hand viel Kritik am chancenlosen Alba. Zwar wird der Standort Berlin als pulsierende Metropole geschätzt, viele wünschen sich aber mehr Ambitionen der Club-Bosse.

Nach dem Ende der vergangenen Saison gab es daher auch Gerüchte, die Berliner könnten ihren Platz in der Königsklasse des europäischen Basketballs verlieren. Die Berliner Macher ficht das nicht an. „Wir werden die Zukunft nicht auf dem Altar des kurzfristigen Erfolges opfern“, sagte Alba-Präsident Axel Schweitzer. „Wir wollen in Europas Spitze spielen, aber wir bleiben unseren Weg treu und arbeiten mit dem, was wir haben.“

Mannschaft will mehr Siege

Sportlich soll es dennoch besser laufen als zuletzt. Zwar scheint ein Einzug in die Playoffs utopisch. Ein paar mehr Siege sollten es aber schon sein. „Das war unsere schlechteste Saison. Dieses Jahr wollen wir die Saison mit anderen Gefühlen beenden“, sagte Sportchef Himar Ojeda.

„Wir wollen nicht die Mannschaft sein, über die alle lachen“, fügte Kapitän Martin Hermannsson hinzu. Coach Israel Gonzalez will sein Team auf jedes Spiel ganz besonders einstellen. „Wir müssen diese Spiele wie Do-or-die-Spiele angehen“, sagte der Berliner Trainer.