Hallenfußball Endrunde der Kreismeisterschaft / SV Förderstedt sichert sich den Titel Den Siegerpokal nur für ein Jahr verliehen
Die Deckenbeleuchtung in der Bernburger Bruno-Hinz-Sporthalle erlosch langsam, da saß Thomas Conrad vom Fußball-Salzlandligisten SV Förderstedt gestern Abend immer noch vor dem großen "Pott". Sein Team hatte soeben das Finale um die Hallenkreismeisterschaft für sich entschieden.
Von Björn Richter
Bernburg l Der "Alterspräsident" im Team der Förderstedter kostete den Sieg also richtig aus. "Wir haben ein grandioses Vorrundenturnier gespielt, wurden demnach als Favorit gehandelt. Ich denke schon, dass es ein verdienter Sieg war", resümierte er.
Doch während sich seine Mitspieler als hüpfende Traube nach dem obligatorischen Jubelbild in die Kabine verabschiedeten, blieb Conrad immer noch sitzen. Dies hatte jedoch einen ganz banalen Grund: Erschöpfung. "Das Alter geht nicht spurlos an einem vorüber. Ich bin jetzt 42, das ist für mich das letzte Jahr. Danach ist Schluss." Bis zum Saisonende Anfang Juni möchte er daher noch gern ein paar Titel mitnehmen, der Anfang ist seit gestern nun also gemacht.
Mit einem 3:1-Finalsieg gegen Ligakonkurrent Schönebecker SC II hat sich der SVF also nach 2010 zum zweiten Mal den Titel gesichert. Der Pokal war folglich nur für ein Jahr an den Vorjahressieger Egelner SV Germania ausgeliehen. Dieser hatte sich zwar auch für die Endrunde in Bernburg qualifiziert, enttäuschte jedoch gestern Abend eher mit 3:10-Toren und einem Punktgewinn in der Vorrundengruppe - Platz sieben hieß das nüchterne Resultat.
Zu Gute halten muss man den Egelnern, dass sie mit den beiden späteren Finalisten sowie dem SV Einheit Bernburg die vermeintliche "Todesgruppe" erwischt hatten, wie auch Dirk Bizuga, Trainer beim SSC II befand: "Es war die stärkere der beiden Staffeln. Wir hatten gar nicht mit dem Halbfinale gerechnet."
Trotz des Finaleinzuges war die Stimmung auf Seiten der Elbestädter gedämpft, das Turnier wurde von der schweren Verletzung des Schönebeckers Denis Herrler überschattet, der sich während der Gruppenphase ohne gegnerische Einwirkung einen Achillessehnenriss zuzog. "Das war ein schwerwiegender Verlust und hat natürlich auch noch für den Rest des Turniers mental eine Rolle gespielt", sagte Bizuga.
Teils besorgniserregend war auch die Tatsache, dass das Fairplay zuweilen arg auf der Strecke blieb. Fast jedes Team kassierte im Turnierverlauf mindestens eine Rote Karte, auch der Kampfrichtertisch des ausrichtenden Kreisfachverbandes Fußball Salzland (KFV) wurde des Öfteren für eine emotionale Entladung einzelner Spieler und Trainer frequentiert.
Doch letztlich bewies diese Tatsache, so traurig sie gewesen sein mag, auch nur, dass es gestern Abend um sehr viel ging und dass der Titel von den Teams wertgeschätzt wird. Das sieht man freilich auch beim Turniersieger nicht anders. "Das gibt auf alle Fälle auch einen Schub für die Rückrunde. Wenn wir diese möglichst verletzungsfrei angehen können, denke ich, dass wir noch eine gute Rolle spielen können.
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