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Handball DHB-Auswahl benötigt aus restlichen EM-Qualifikationsspielen drei Erfolge / In Halle gegen Tschechien Deutsche Nationalmannschaft zum Siegen verdammt

06.04.2013, 01:12

Von Michael Wilkening

Brünn l Die Aufarbeitung der Niederlage sowie die Vorbereitung auf das "Rückspiel" gegen Tschechien begannen für die deutschen Handballer direkt nach der bitteren 22:24-Niederlage im ersten Duell gegen das Team um Superstar Filip Jicha am späten Donnerstagabend. Zeit hat die Nationalmannschaft, die bei der WM mit Platz fünf glänzte, nicht zu verlieren, schließlich spielen sie schon morgen in Halle (14.20 Uhr, live WDR) erneut gegen die Tschechen. Mit 2:4-Zählern rangieren die Deutschen in der EM-Quali-Gruppe zwei auf Rang drei und brauchen deshalb drei Siege aus drei Partien, um sich für die EM im Januar 2014 in Dänemark zu qualifizieren.

"Wir wissen, dass wir den Druck haben und am Sonntag gewinnen müssen", sagte Stefan Kneer. Der Rückraumspieler vom SC Magdeburg wirkte schon kurz nach der Niederlage innerlich aufgeräumt und kommentierte sachlich: "Wir sind schlecht in die zweite Halbzeit gestartet und dem daraus resultierenden Rückstand dann vergeblich hinterhergelaufen." Kneer saß noch auf der Ersatzbank, als die Tschechen nach einem 10:10 zur Pause bis auf 19:13 davonzogen. Als der 27-Jährige aufs Feld kam, lagen die Deutschen mit 14:20 hinten. In der Schlussviertelstunde steuerte Kneer zwei Treffer aus dem Rückraum bei, die Niederlage konnte er im Verbund mit seinen Teamkollegen jedoch nicht mehr abwenden - trotz einer Aufholjagd am Schluss.

Der Rückblick fiel kurz aus, wichtiger war für den Magdeburger die Aussicht auf Sonntag. "Die Tschechen haben uns nicht vor unlösbare Probleme gestellt. Wenn wir unsere Fehler abstellen, werden wir das zweite Spiel gewinnen", gab Kneer als Marschroute aus. Nachdem der deutsche Angriff an der knorrigen und körperlich starken 6:0-Defensive der Tschechen abprallte, gilt es, neue Lösungen in der Offensive zu finden. "Das wird unsere Aufgabe sein", sagte Martin Heuberger, der mit der Verteidigung zufrieden war.

Dazu trug Kneer in der Schlussphase seinen Teil bei. Nach der Verletzung von Kapitän Oliver Roggisch (Innenbandanriss) war er in Brünn im Innenblock gefordert. "Der Trainer hat im Vorfeld mit mir gesprochen, ich kannte meine Rolle und habe versucht, sie gut auszufüllen", sagte Kneer, der nicht geknickt war, dass er mehr als 40 Minuten auf der Bank saß - der Rückraumspieler bewies Teamgeist und unterstrich, dass das Gemeinwohl vor dem Interesse des Einzelnen steht.

Für Kneer ist es ein Vorteil, dass die beiden Duelle gegen die Tschechen in kurzem zeitlichen Abstand stattfinden. "Es ist gut, dass wir drei Tage später zeigen können, dass wir es besser machen können", versprach er ein deutsches Team, das zwar nominell unverändert ist, aber anders auftreten will: "Jeder Spieler weiß, dass er sich steigern muss. Und das werden wir tun."