Sportpolitik DFB-Funktionär mit Appell an Politik: Mehr für den Sport tun
DFB-Geschäftsführer Rettig kritisiert die geringe Wertschätzung der Politik für den Sport. Er verlangt ein Umdenken.
Frankfurt/Main - Der Geschäftsführer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Andreas Rettig, fordert von der Politik mehr Wertschätzung und Unterstützung für den Sport. „Ich bin zutiefst resigniert und verärgert, wie mit Sport im Land umgegangen wird. Das verstehe ich bei unserer Politik nicht. Bisweilen entsteht der Eindruck, der Sport wäre gar lästig“, sagte Rettig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Es bestehe ein grundsätzliches Problem in Deutschland, so der 61-Jährige. „Wenn Mathe in der Schule ausfällt, beschweren sich die Eltern massiv. Wenn der Sportunterricht auszufallen droht, dann wirft der Musiklehrer einen Ball in die Mitte und ruft: "Macht mal!" – das ist schlimm.“
Der Sport müsse einen hohen Stellenwert haben, weil man darüber so vieles abdecken könne, sagte der DFB-Funktionär. „Sprachvermittlung, Integration, Leistungsbereitschaft, Sozialverhalten, allen voran Gesundheit. Wie man da auf die Idee kommen kann, den Sport so stiefmütterlich zu behandeln, ist nicht nachvollziehbar.“
Der Sport, für den auf Bundesebene das Innenministerium zuständig ist, müsse mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet werden, erklärte Rettig. Es stelle sich zudem die Frage nach einem Sportministerium. „Historisch betrachtet ist der Sport wegen der Wehrertüchtigung und des Sicherheitsaspekts dem Innenministerium zugeordnet worden. Verstanden habe ich das nie.“