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Pressekonferenz in Düsseldorf: Ein schwarzes Mikro & andere Lehren

Von Wolfgang André Schmitz 08.04.2008, 09:45

Nach der kuriosen wie unterhaltsamen DTM-Präsentation 2007 hatten es auch die Protagonisten der Pressekonferenz nicht leicht, erfolgreich anzuknüpfen...

Nach einer kuriosen Vorab-Pressekonferenz zur DTM-Präsentation in Düsseldorf 2007 hatte es die diesjährige PK schwer, die Vorjahresausgabe noch zu toppen. Der Ortswechsel kam damit nicht ungelegen: Bedingt durch den Ausstieg von DTM-Sponsor Vodafone fand die Pressekonferenz nicht wie gewohnt in der repräsentativen, aber nüchternen Firmenzentrale des Mobilfunkriesen statt, sondern im Düsseldorfer "Meilenwerk". Der Charme des weitläufigen Oldtimer-Forums begeisterte selbst ARD-Moderator Claus Lufen so sehr, dass er gleich zu Beginn der PK ankündigte, seinen alten Opel Kadett unbedingt hier unterbringen zu müssen...

Aus den "verschiedenen Problemen" der vergangenen Saison habe man gelernt, bekundete ITR-Chef Hans Werner Aufrecht im Anschluss. "Das Produkt Sport soll wieder eine ganz andere Priorität bekommen", kündigte Aufrecht an. Gemeinsam mit dem DMSB habe man sich daher für die Einführung des vielmals vorgeschlagenen Boxenstoppfensters entschieden, das das Absolvieren beider Pflichtboxenstopps im zweiten Renndrittel vorsieht.

Nach konstanten Zuschauerzahlen vor Ort im vergangenen Jahr, jedoch leicht sinkenden Einschaltquoten kündigten Aufrecht und ein ARD-Vertreter auch Verbesserungsmaßnahmen in Sachen Marketing an: So solle die "Cross-Promotion" - und damit die Präsenz der DTM in den Sendungen der ARD-Sender - verstärkt werden; zudem würden die Qualifyings in Zandvoort und am Nürburgring auf 18 Uhr verlegt, um zu prominenterer Sendezeit mehr Zuschauer anzulocken. Auch Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich kam zu seinem Bühnenauftritt.

"Als Titelverteidiger hat man den Titel ja gewonnen", bewies Ullrich logisches Gespür - und gab sich zuversichtlich, dass der neue Audi A4 DTM auf dem Asphalt der Rennstrecken ebenso einschlägt wie der neue Serien-A4 auf der Straße. Auch Titelverteidiger Mattias Ekström, der letztes Jahr den Titel ja gewonnen hat, schwärmte vom neuen Audi-Boliden - und sah es als gutes Omen, den Titelkampf bereits 2004 mit dem damals neuen A4 für sich entschieden zu haben.

Nach den Erlebnissen des letzten Jahres baute der erneut vom Grand-Prix-Wochenende per Videokonferenz zugeschaltete Norbert Haug vor. "Vielleicht fliegen wir aus der Leitung, weil wir eine Verzögerung haben", warnte Haug gleich zu Beginn des Gesprächs mit Lufen. Auch ansonsten zeigte sich der Mercedes-Sportchef lernfähig: Im Interview mit dem ARD-Mann hielt er statt eines gelben RTL-Mikros diesmal ein Exemplar in neutralem Schwarz in die Kamera - und plauderte insbesondere über Ralf Schumacher. Schon zu Formel-1-Zeiten habe er gescherzt, Schumacher solle doch einmal in ein "richtiges Auto" steigen...

Wenig später betrat besagter Ex-Formel-1-Star mit seinen 18 Fahrerkollegen auf die Bühne - und fiel nicht nur auf Grund seiner Vergangenheit unweigerlich auf. Als einziger Pilot trat Schumacher mit Kappe auf die Bühne. Die ersten Abschirmversuche? Die Befürchtungen wurden nicht bestätigt: Mit Bescheidenheit und einem Schuss Selbstironie beantwortete Schumacher Lufens Fragen. So sei er bereits zufrieden, wenn er zum Saisonauftakt in Hockenheim nicht den Motor abwürgt...