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Handball, Mitteldeutsche Oberliga: HV Staßfurt - Wolfen 28:30 (12:10) Ein Köthen-Spiel reicht nicht für die Saison

Von Norbert Wulf 12.03.2012, 04:29

Eine Woche nach dem Erfolg im "großen" Derby gegen Köthen kehrte bei den Handballern des HV Rot-Weiss Staßfurt nach der 28:30 (12:10)-Niederlage am Sonnabend im "kleinen" Derby gegen die HSG Wolfen 2000 in der Mitteldeutschen Oberliga wieder Ernüchterung ein.

Staßfurt l Eine kuriose Entscheidung der Schiedsrichter sorgte noch nach Spielende für Gesprächsstoff. Die Rot-Weissen kassierten kurz vor dem Ende eine Zwei-Minuten-Strafe, weil ein Zuschauer die Coachingzone betreten hatte. Der Mann, den Gerüchten nach ein Wolfener, wollte auf die andere Seite der Halle. Beide Trainer kannten diese Art des Regelverstoßes nicht. Staßfurts Coach Dr. Olaf Haase nahm es mit Humor. "Ich übernehme demnächst auch noch die Rolle des Ordners."

Zuvor musste Haase sich als Baumeister bewähren. Bereits nach zwei Minuten schied Enrico Sonntag verletzt aus. Christoph Frank kam ins Spiel und löste auf Rückraum Mitte Roman Bruchno ab, der auf Rechtsaußen auswich. Später bekam Nils Hähnel eine Verschnaufspause, dafür rückte Bruchno in den rechten Rückraum und A-Jugendspieler Felix Dietze erhielt auf Rechtsaußen eine Chance. Alexander Ernst kam zudem früh in die Partie für Sebastian Retting auf Rückraum links. Doch was der Coach auch probierte, es kam kein Rhythmus ins Angriffsspiel. "Enricos Verletzung hat die personellen Möglichkeiten eingeschränkt. Dadurch hat uns am Ende etwas die Kraft gefehlt", so Haase. Da auch Wolfen zu Beginn kaum gute Aktionen hatte, stand es nach 15 Minuten erst 5:4 für die Gastgeber.

In der Schlussphase der ersten Hälfte waren dagegen Kraft und Konzentration noch vorhanden. Trotz des schwachen Spiels warf der HVS eine 12:10-Halbzeitführung heraus. Nur die Außenpositionen des Gegners bekam man schon in dieser Phase nicht in den Griff. "Wir haben es extra noch vorher angesprochen, dass Wolfen stark über außen ist", zeigte sich Haase verärgert. Mindestens zehn Gegentore mussten die Bodestädter über diese Positionen hinnehmen, teilweise aus relativ spitzen Winkeln. Der Trainer nahm jeglicher Kritik an der Torwartleistung gleich den Wind aus den Segeln. "Das ist ein Wechselspiel zwischen Abwehr und Torwart, dafür ist keiner allein verantwortlich." In der 42. Minute löste zwar Sebastian Schliwa Patrick Tuchen im Tor ab, konnte aber auch nur einen Ball von außen abwehren.

Auf der anderen Seite hatten die Wolfener Torhüter oftmals wenig Mühe, die Würfe der Staßfurter abzuwehren. Belege dafür sind die Zeitpunkte der ersten Treffer der Rückraumschützen Hähnel (29.) und Retting (38.). "Wir haben die Chancen in Halbzeit eins nicht genutzt", kritisierte Haase. "Es reicht nicht ein Spiel wie gegen Köthen, man muss sich über die ganze Saison Respekt erarbeiten."

HV Staßfurt: Tuchen, Schliwa - Frank (4), Richter, Sonntag, Ortmann, Bruchno (5), Retting (2), Jacobi (7), Ernst, Dietze (1), Hähnel (5), Scholz (4)

HSG Wolfen: Claus, Müller - Najmann (1), Winkel, Lindner, Hein, Spitz, Schmidt (6), Baumbach (8), Gragert (1), Luther (4), J. Bernhardt (3), N. Bernhardt (2), Randt (3)

Siebenmeter: Staßfurt 0 - Wolfen 6/4; Zeitstrafen: Staßfurt 9 - Wolfen 6