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Boxen: Andrang beim Medientag im SES-Gym / Verletzungen stoppen Kampfabend in Frankfurt/Oder Ex-Champion Markus Beyer zieht den Hut

Von Janette Beck 12.10.2013, 01:11

Magdeburg l Mit dem Medientag wurde der Countdown zum "goldene Oktober" eingeläutet. Zunächst steigt Weltmeister Robert Stieglitz in Leipzig zur Titelverteidigung in den Ring (19. Oktober). Eine Woche später sollten die "schweren Jungs" in Frankfurt/Oder die Fäuste fliegen lassen. Dieser Kampfabend wurde am Freitagabend jedoch abgesagt.

Großer Rummel in Deutschlands Box-Schmiede Nummer eins: Das SES-Gym im Magdeburger Stadtteil Neu-Olvenstedt platzte am Medientag aus allen Nähten. Vier Kamera-Teams samt Techniker und ein gutes Dutzend Medienvertreter von Funk, Presse und Fernsehen aus nah und fern waren gekommen, um zu sehen, wo und wie heutzutage im Boxsport Champions gemacht werden.

Als Weltmeister Robert Stieglitz Co., jeder einzeln nach vorn gerufen und vorgestellt, einträchtig zusammenstanden und für das "Familienfoto" posierten, da staunte der angereiste Ex-Weltmeister Markus Beyer: "Hut ab! Da hat Ulf Steinforth in Magdeburg etwas auf die Beine gestellt, das allen Respekt verdient", so der 42-jährige Sachse, der als Experte bei Sat.1 den Kampfabend in Leipzig (22.20 Uhr) begleiten wird. "Vier deutsche Schwergewichtler im Stall zu haben, das ist der Hammer. Und ich finde es super, dass SES den jungen Leuten im ,Team Deutschland\' eine Chance gibt. Wer die Zukunft des deutschen Profiboxsports sucht, der findet sie hier in Magdeburg."

Das ging SES-Promoter Ulf Steinforth, der inzwischen 15 Boxer unter Vertrag hat und momentan alle Hände voll zu tun hat, um die beiden SES-Galas in Leipzig und Frankfurt/Oder vorzubereiten, runter wie Öl. Vor ein paar Tagen habe er beim Sparring vorbeigeschaut, "da waren hier im Gym gefühlt 50 Leute. Wenn ich sehe, wie die kleinen Knirpse vom SV Lindenweiler mit leuchtenden Augen dastehen, und dem Weltmeister beim Training zuschauen, dann geht mir das Herz auf." Er sei einfach nur stolz darauf, was man in 13 Jahren gemeinsam aufgebaut habe. "Und die Betonung liegt auf wir, denn das alles funktioniert nur im Team. Und SES ist eine große Boxsport-Familie."

Leitwolf, auch und gerade für die "jungen Wilden" von SES, ist Robert Stieglitz. Der WBO-Supermittelgewichts-Champion, der seinen Gürtel gegen die Nummer sieben der Weltrangliste, Isaac Ekpo aus Nigeria, verteidigen wird, befindet sich offensichtlich in einer Top-Form. Spritzig, fokussiert, schnellfüßig, schlagstark und athletisch - das waren die Attribute, die einem angesichts der kurzen Präsentation im Ring einfielen, als Deutschlands "Boxer des Jahres" seinen Trainer Dirk Dzemski Serienschläge in die Patzen donnerte. "Das Sparring lief sehr gut. Robert hat sich noch einmal weiterentwickelt: Er ist noch stabiler und schlägt noch härter."

Bis in die Haarspitzen motiviert waren zu diesem zeitpunkt auch die "schweren Jungs" um Hauptkämpfer Robin Krasniqi, Schwergewichtshoffnung Francesco Pianeta sowie Neuzugang Steffen Kretschmann. Doch nach dem Sparring mussten gestern zwei Stopps verhängt und der Kampfabend in Frankfurt schließlich abgesagt werden: Sowohl Krasniqi (Nase) als auch Kretschmann (Cut am linken Auge) hatten sich nahezu zeitgleich, der eine in Magdeburg, der andere in Halle, verletzt. Steinforth dazu: "Das ist das allererste Mal, dass uns so viel Pech um eine ganze Veranstaltung bringt. Wir werden jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um die Veranstaltung ,Schwere Jungs\' neu aufzustellen! Und das möglichst zeitnah."