Tour de France Ex-Trainer über Lipowitz: „Gestörter im positivsten Sinn“
Florian Lipowitz könnte bei der Tour de France als erster Deutscher seit Andreas Klöden 2006 in Paris auf dem Podium stehen. Ein Ausnahmetalent war der 24-Jährige offenbar schon einst im Biathlon.

Stams - Die Erfolge von Florian Lipowitz bei der Tour de France sind für seinen früheren Biathlon-Trainer Florian Steirer keine große Überraschung. „Er ist ein Gestörter im positivsten Sinn. So was Fokussiertes siehst du selten“, sagte der Nachwuchscoach mit Blick auf die Zeit am Skigymnasium Stams in Österreich dem „Münchner Merkur“.
Er habe als Trainer schon mit einigen Athleten gearbeitet. „Ich kann es gar nicht erklären, was das ist, aber eine Handvoll war anders. Zwei waren Weltmeister: Denise Herrmann und Laura Dahlmeier. Einer war der Flo“, so Steirer.
Ausdauer-Rekorde im Jugendalter
Lipowitz, der bei seinem Tour-Debüt als derzeit bester Jungprofi gute Chancen auf die erste deutsche Podestplatzierung in Paris seit Andreas Klöden 2006 hat, startete einst eine Karriere im Biathlon. Erst vor sechs Jahren folgte - auch aufgrund von Verletzungen - sein Wechsel zum Radsport. Der Youngster sei körperlich ein Spätentwickler gewesen, so Steirer: „Aber mit der Ausdauer hat er alles in den Schatten gestellt.“ Bei einer Atemgasanalyse habe er die Leistungsdiagnostiker verblüfft und alle Rekorde gebrochen.
Auch im Biathlon hätte der deutsche Radstar laut Steirer das Zeug zur Weltspitze gehabt. „Zumal er auch im Schießen richtig gut war. Es gibt in Stams Leistungstests im Schießen. Was denken Sie, wer immer noch den Rekord im Liegendschießen hält? Das ist Lipowitz Florian. Von 300 möglichen Ringen hat er da, glaube ich, 292 geschossen“, sagte der 43-Jährige.