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1. FC Magdeburg Becks unvergesslicher Abend

Diesen Abend wird Christian Beck so schnell nicht vergessen. Der FCM-Stürmer war gegen Osnabrück (3:0) der gefeierte Held.

16.09.2015, 23:01

Von Uwe Tiedemann

Magdeburg l Das 2:0 war am Dienstag allein das Eintrittsgeld wert. Nach weiter Flanke von Burak Altiparmak jagte Beck den Ball per Seitfallzieher unter die Latte. „So ein Tor ist mir bislang noch nie gelungen. Ich wollte erst den Kopf nehmen, habe mich dann aber zum Glück für etwas ,Verrücktes‘ entschieden“, schmunzelte der 27-Jährige. Und weiter: „So etwas probierst du nur, wenn Selbstvertrauen da ist. Und das hatten wir nach dem Führungstor.“ Trainer Jens Härtel kommentierte den Geniestreich seines Goalgetters im Übrigen mit den Worten: „Es war ein wunderschönes Tor, das ich ihm auch absolut gönne. Aber letztlich ist es mir scheißegal, wie. Hauptsache, der Ball ist drin ...“

Nach der Pause spielte der FCM wie aus einem Guss – und den VfL streckenweise an die Wand. Dabei sah es im ersten Abschnitt noch ganz anders aus. Die Niedersachsen besaßen gute Möglichkeiten, selber in Führung zu gehen, scheiterten aber mehrfach am starken Keeper Jan Glinker („Wir haben es hinterher gut rausgespielt und auch davon profitiert, dass Osnabrück platt war“). Beck: „Wir hatten zu Beginn zu viel Respekt, was sicherlich auch an den letzten beiden Auswärtsniederlagen lag. Ich bin jedenfalls froh, dass der leichte Rückwärtstrend gestoppt ist.“

Nun soll am Freitag (19 Uhr) auch der VfR Aalen die Magdeburger Heimstärke zu spüren bekommen. Beck: „Wir werden jetzt regenerieren und dann versuchen, vom Anpfiff weg an die zweiten 45 Minuten vom Osnabrück-Auftritt anzuknüpfen.“

Seine eigene Torausbeute schraubte der 1,96-m-Hüne am Dienstag auf sieben Treffer. Dabei hatte er sich zu Saisonbeginn „nur“ eine zweistellige Zahl fürs erste Drittliga-Spieljahr vorgenommen. Gibt‘s neue Ziele? Beck wehrt ab: „Absolut nicht. Wenn ich jetzt anfange zu rech-

nen oder mehr will, besteht die Gefahr zu verkrampfen. Es ist letztlich alles eine Kopfsache. Deswegen am besten gar nicht darüber nachdenken.“

Bei all der Euphorie geriet fast in Vergessenheit, dass die Gastgeber zahlreiche Spieler zu ersetzen hatten, dass sich die Nachrücker aber fast nahtlos einfügten. Auch Kapitän Marius Sowislo war nach auskuriertem Bänderanriss („Mein Dank gilt unserem Athletiktrainer Dirk Keller, der einen Riesenjob gemacht hat“) die längere Pause nicht anzumerken. So sprach Sportchef Mario Kallnik völlig zu Recht von einer „richtig guten Mannschaftsleistung, bei der in der zweiten Halbzeit der absolute Wille zum Sieg den Ausschlag für den Sieg gegeben hat“.

Trotz der Feierstimmung vergisst der FCM aber nicht das Verletzungsdrama um seinen Innenverteidiger Felix Schiller (Achillessehnenriss-OP). Die Fans breiteten ein Spruchband aus („Das kann doch eine Maschine nicht erschüttern“), und Beck lief unmittelbar nach dem 2:0 zur Seitenlinie und hielt in Anlehnung an Schillers Rückennummer ein T-Shirt „5 – gute Besserung“ hoch.