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Dritte Liga Ernüchterung statt Euphorie

Ein Blick auf die Tabelle sagt alles: Der 1. FC Magdeburg steht auf einem Abstiegsplatz und muss nun gleich dreimal in Folge auswärts ran.

28.08.2016, 23:01

Magdeburg l Der großen Euphorie, die vor Saisonbeginn beim 1. FC Magdeburg herrschte, ist längst Ernüchterung gewichen. Nach dem verdienten 1:2 gegen den in fast allen Belangen überlegenen MSV Duisburg am Freitagabend, der dritten Niederlage im vierten Spiel, war die MDCC-Arena ungewöhnlich schnell leer. Hatten die Elbestädter beim unglücklichen 4:5 im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt den Erstligisten fünf Tage zuvor noch am Rande einer Niederlage, so ging das Ergebnis am Freitag durchaus in Ordnung. Bis auf die letzten 20 Minuten dominierte der Gast.

Trainer Jens Härtel sagte mit Blick auf das Nachholspiel am kommenden Donnerstag (19 Uhr) in Zwickau: „Wir werden uns jetzt schütteln und dann alles daransetzen, die Negativserie zu brechen. Fußball ist ein Ergebnissport. Was wir brauchen, sind Punkte.“

Auffällig gegen Duisburg: Der Ausgleich zum 1:1 nach der Führung durch Christian Beck (12.) war bereits das vierte Gegentor (von insgesamt acht)nach einem Standard. Diesmal sprang nach einer Ecke Branimir Bajic am höchsten und ließ Jan Glinker keine Chance (20.). 20 Minuten später stellte Tugrul Erat bereits den Endstand her. „Wieder hat uns ein Standard das Genick gebrochen. Diese Fehlerkette müssen wir schnellstens abstellen. Sonst wird‘s eng“, konstatierte Härtel.

Es war aber auch der insgesamt mutlose Auftritt in der ersten Halbzeit, der zu denken gab. „Da hat sich jeder versteckt. Dann doch lieber mit fliegenden Fahnen untergehen. In der zweiten Halbzeit ist es besser geworden, hat sich jeder reingehauen. Und mit ein bisschen Glück hätten wir auch noch den Ausgleich erzielen können“, so Härtel, der mit seiner Elf im Anschluss an das Ostduell in Zwickau im Landespokal beim SSV Havelwinkel Warnau (4. September), beim FSV Mainz 05 II (10. September) und bei Preußen Münster (17. September) antreten muss.

Wenn sich der FCM in der Fremde ähnlich schwer tut wie im vergangenen Spieljahr, als der erste Auswärts-Dreier erst in der Rückrunde gelang (2:0 in Erfurt), ist Schlimmes zu befürchten. Zumal jeder, der sich mit Fußball beschäfigt, weiß: Steht man erst einmal unten drin, ist es schwer, da wieder rauszukommen. Im Aufstiegsjahr hatte der Club nie etwas mit dem Abstiegskampf zu tun, lebte das Team von seinem hervorragenden Start, war Rang neun die schlechteste Plazierung der gesamten Saison.

„Wenn man aus vier Spielen nur drei Punkte holt, hat man wenig Argumente“, sagte Beck mit ernstem Blick. Der 28-Jährige, der seinen vierten Saisontreffer erzielte, ergänzte: „Wir haben sicherlich das Potenzial, die Klasse zu halten. Wir müssen das aber auch über die gesamten Spielzeit abrufen, nicht nur eine Halbzeit. Und wir müssen die Fehler abstellen. Es darf einfach nicht passieren, eine Führung gegen Duisburg so schnell wieder herzugeben.“

Fakt ist: Mit einem solchen Start, der so gar nicht zum FCM-Boom mit den Besucherzahlen und Rekordwerten im Dauerkartenverkauf und Mitgliederzuspruch passt, war nicht zu rechnen. Auf der Habenseite steht bislang erst ein einziger Sieg (3:0 gegen Paderborn). Da halfen dann auch die aufmunternden Worte von Gäste-Trainer Ilia Gruev nicht: „In Magdeburg werden noch viele Mannschaften verlieren.“