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1. FC Magdeburg Neues Ungemach droht

Der Zuschauer-Teilausschluss für den FCM ist doch noch nicht vom Tisch. Der DFB-Kontrollausschuss legte Berufung ein.

01.07.2016, 23:01

Magdeburg l Noch am Donnerstag hatte der FCM (am heutigen Sonnabend in Heyrothsberge gegen die Gastgebermannschaft und Optik Rathenow um 14 und 16.30 Uhr gleich zweimal im Einsatz) nach dreistündiger mündlicher Verhandlung mit Stephan Oberholz, stellvertretender Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, einen Erfolg verbucht. Der Teilausschluss wurde aufgehoben und der Verein stattdessen zu einer höheren Geldstrafe (30 000 Euro) und einer um weitere zwölf Monate verlängerten Bewährung (bis Ende 2017) verurteilt. Doch nur einen Tag später reagierte der DFB-Kontrollausschuss und legte Rechtsmittel ein. Das bedeutet: Der Fall wird nun vor der nächsthöheren Instanz, dem DFB-Bundesgericht, in erneut mündlicher Verhandlung neu aufgerollt.

Während sich Oberholz auf Volksstimme-Nachfrage nicht äußern wollte („Ich gebe dazu keinerlei Stellungnahme ab“), sagte der beim FCM für Rechtsfragen zuständige Vize-Präsident Hagen Hoffmann: „So ganz überraschend kommt die Entscheidung des Kontrollausschusses für uns nicht. Denn das neue Urteil des DFB war ja quasi eine Kehrtwende um 180 Grad.“ Auch der auf Sportrecht spezialisierte Hannoveraner Anwalt Prof. Dr. Rainer Cherkeh, der den Club in Frankfurt/Main beraten hatte, räumte ein, dass eine solche Reaktion zu befürchten war.

Wie geht es jetzt weiter? Hoffmann: „Wir warten auf die Berufungsbegründung, geben eine eigene Stellungnahme ab und bereiten uns dann auf die folgende mündliche Verhandlung vor.“

Was den Termin anbetrifft, ist Eile nicht unbedingt geboten, da der Zuschauer-Teilausschluss (die Blöcke 3 bis 6 der Nordtribüne sollen gesperrt bleiben) nicht zwingend die beiden ersten Auftaktpartien 2016/17 betrifft. „Die“, so Hoffmann, „Rechtskraft des Urteils gilt für das folgende Spiel.“ Mit anderen Worten: Sobald endgültig Klarheit herrscht – nach dem DFB-Bundesgericht würde in letzter Instanz das Ständige Schiedsgericht entscheiden – käme die Strafe beim unmittelbar danach angesetzten FCM-Heimspiel zur Anwendung.

Wie lange die „Hängepartie“ noch andauert und wie sie vor allem ausgeht, weiß also im Moment niemand. „Zumindest weiß aber jetzt hoffentlich auch der letzte Fan, welchen Schaden er mit Pyrotechnik anrichtet“, betonte Hoffmann und richtete einen dringenden Appell an die Unverbesserlichen: „Diese Leute sorgen mit ihrem Fehlverhalten dafür, dass es dem Club an die Substanz gehen kann, denn die nächsten Strafen des DFB führen zu ,Geisterspielen‘ und Punktabzügen.“