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Schwere Titelverteidigung Fiasko, Drama, Demütigung: Das Scheitern der Weltmeister

2002, 2010, 2014: Bei drei der vier vergangenen Weltmeisterschaften blamierte sich der Weltmeister im Auftaktspiel. Für Frankreich, Italien und Spanien leiteten die Demütigungen das klägliche Scheitern in der Vorrunde ein - und beendeten gleichzeitig eine große Ära.

Von Miriam Schmidt, dpa 18.06.2018, 10:46

Moskau (dpa) - Frankreich gelang 2002 noch nicht einmal ein Tor, Italien wurde 2010 erstmals in seiner WM-Geschichte Gruppenletzter und Spaniens goldene Generation scheiterte 2014 in nur zwei Spielen.

Drei große Fußball-Nationen sind bei den vergangenen WM-Turnieren mit großen Erwartungen als Titelverteidiger angetreten und schon in der Vorrunde tief gestürzt. Insgesamt schied bereits fünfmal ein Weltmeister schon in der Gruppenphase des Turniers aus: Italien 1950, Brasilien 1966, Frankreich 2002, Italien 2010 und Spanien 2014.

Das 0:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Mexiko war die sechste Niederlage eines Titelverteidigers zum WM-Auftakt. Eine solche Pleite leitete für viele Champions den brutalen Absturz ein. Keins der Teams konnte sich davon erholen und Weltmeister werden. Frankreich unterlag 2002 dem Senegal 0:1, Spanien musste 2014 eine 1:5-Pleite gegen die Niederlande hinnehmen. Für beide Teams leitete die Auftaktblamage wie auch das 1:1 der Italiener 2010 gegen Paraguay das Ende einer goldenen Generation ein, die vier Jahre zuvor noch triumphiert hatte.

FRANKREICH 2002: Als Welt- und Europameister reiste die Equipe Tricolore zur WM nach Japan und Südkorea - und schied mit nur einem Punkt aus drei Spielen und ohne eigenes Tor aus. Ohne den verletzten Star Zinedine Zidane unterlag die Auswahl von Roger Lemerre im Eröffnungsspiel Afrika-Vizemeister Senegal mit 0:1. Es folgte ein enttäuschendes 0:0 gegen Uruguay - für ein Weiterkommen brauchten die Franzosen im letzten Gruppenspiel gegen Dänemark einen Sieg mit zwei Toren Differenz. Obwohl Zidane zurückkehrte, unterlag der Favorit mit 0:2 - ein Desaster für die stolze Nation. "Ein unverständliches Fiasko", titelte die Zeitung "L'Humanité". Es war das erste Vorrunden-Aus für einen WM-Titelverteidiger seit Brasilien 1966.

ITALIEN 2010: Verunsichert, ersatzgeschwächt und in die Jahre gekommen startete der viermalige Weltmeister in Südafrika seine Mission Titelverteidigung. Und die Befürchtungen vieler Italiener sollten sich bewahrheiten: Zum Auftakt retteten die Azzurri zwar noch ein 1:1 gegen Paraguay, es folgte aber ein blamables 1:1 gegen den krassen Außenseiter Neuseeland. Ohne die verletzte Torhüter-Legende Gianluigi Buffon ging es ins Gruppenfinale gegen die Slowakei - wo die Auswahl von Marcello Lippi ein peinliches 2:3 kassierte und ohne Sieg erstmals bei einer WM als Gruppenletzter ausschied. "Das war das schlechteste Italien aller Zeiten", klagte "La Gazzetta dello Sport".

SPANIEN 2014: In der Neuauflage des Finals von 2010 entzauberten die Niederlande zum WM-Start den völlig indisponierten Titelverteidiger - 1:5 lautet am Ende das Ergebnis. "Eine Demütigung", meinte "El Mundo" nach der zweithöchste Niederlage in der spanischen WM-Geschichte. Schon im zweiten Vorrundenspiel beendete Chile mit einem 2:0 dann endgültig die Regentschaft der Spanier im Weltfußball, die 2012 auch Europameister geworden waren. "The end: Die ruhmreichste Zeit in der Geschichte der "La Roja" nimmt ein klägliches Ende", titelte die spanische Zeitung "Marca". Der 3:0-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Australien war wertlos für die Auswahl von Vicente del Bosque.

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