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30. Spieltag Trotz Niederlage: Nürnberg gibt nicht auf - "Schlagdistanz"

Das Wunsch-Ergebnis von 0:0 hat der 1. FC Nürnberg in Leverkusen nicht erzielt. Das 0:6 des Konkurrenten VfB Stuttgart ließ das eigene 0:2 aber erträglicher erscheinen.

Von Holger Schmidt, dpa 20.04.2019, 17:50

Leverkusen (dpa) - Vom Debakel des Konkurrenten Stuttgart hatten die Nürnberger Spieler eine Viertelstunde nach ihrem eigenen Spielende noch nichts erfahren.

"Wie haben die gespielt?" fragten Alexander Ishak und Kapitän Hanno Behrens gleichlautend. Als sie vom 0:6 des Tabellen-16. erfuhren, blickten sie erstaunt, dann entfuhr ihnen trotz der eigenen 0:2 (0:0)-Niederlage bei Bayer Leverkusen ein Lächeln.

Es sind weiter drei Punkte Rückstand auf die Schwaben auf dem Relegationsplatz in der Fußball-Bundesliga. Es ist wieder ein Spiel weniger, doch gefühlt hatten die Nürnberger am Karsamstag einen moralischen Sieg davongetragen. "In Leverkusen konnte man nicht mit einem Sieg rechnen. Aber der Abstand ist zum Glück gleich geblieben", sagte Behrens. Und Patrick Erras stellte klar: "Wir geben uns nicht auf. Es sind nur drei Punkte. Ein Sieg, und wir sind wieder da."

Auch Trainer Boris Schommers wusste nicht so recht, wie er die Niederlage in seiner Geburtsstadt bewerten sollte. "Es war ein gutes, aber kein perfektes Spiel", sagte Schommers. "Wenn ich dann nach dem Spiel sehe, dass sich unsere Ausgangsposition nicht verändert hat und wir weiter in Schlagdistanz sind, dann bin ich froh über das andere Ergebnis."

Allerdings haben die Franken ein extrem schweres Restprogramm. Vor Wolfsburg, Mönchengladbach und Freiburg wartet nächste Woche erst einmal der FC Bayern München. Was den Nürnbergern nach eigener Auskunft aber keine Angst einjagt. "Mit unseren Fans im Rücken haben wir auch Dortmund einen Punkt abgeluchst", sagte Behrens und erinnerte an das 0:0 gegen den anderen Meisterschafts-Anwärter.

Am Samstag hatte der Club mit einer ultradefensiven Spielweise das 0:0 immerhin eine Stunde lang gehalten. Dann traf Lucas Alario per Kopfball nach einer Ecke, Tim Leibold schlug den Ball erst deutlich hinter der Linie weg. "Wenn das Tor nicht fällt, wird Leverkusen vielleicht nervös", haderte Schommers dann doch: "Im Stadion hat man schon gemerkt, dass die Stimmung kippt." Kevin Volland (86.) besorgte den Endstand.

Für Bayer heißt es damit unter Trainer Peter Bosz weiter alles oder nichts: Von 13 Spielen endete noch keines unentschieden; acht wurden gewonnen, fünf verloren. Die Chance auf die erneute Europa-League-Qualifikation lebt weiter. Dass seine Truppe der Hochbegabten sich in der ersten Halbzeit zu sehr am Ballbesitz berauschte und zu umständlich agierte, ärgerte den Niederländer aber.

Zwei Dinge habe er seine Mannschaft in der Pause gesagt, erzählte Bosz nachher: "Wir brauchen mehr Balltempo. Und wenn man ein Tor machen will, muss man auch mal schießen." Eine Botschaft, die sich seine Spieler merken sollten.

Informationen zum Spiel bei bundesliga.de