Handball, Sachsen-Anhalt-Liga: Güsener HC - HC Einheit Halle II 47:33 (22:13) Gala zur Saisonpremiere: GHC überrollt Liganeuling
Was für eine Handball-Gala! Der Güsener HC hat zur Heimpremiere in der Sachsen-Anhalt-Liga ein wahres Feuerwerk abgebrannt und den Liganeuling HC Einheit Halle II mit 47:33 (22:13) bezwungen. "Alle Spieler haben heute auf höchstem Niveau gespielt. Es klappte einfach alles", sagte GHC-Trainer Eric Steinbrecher am Sonnabend nach 60 einseitigen Spielminuten.
Güsen. Er traf aus dem Rückraum, er traf von Linksaußen und er "zauberte" einen frechen verdeckten Pass hinter dem Rücken aus dem Hut - Florian Hennig war zweifelsohne der "Überflieger" der Partie. "Das galt nicht nur für ihn, sondern für alle Spieler, die überragend gespielt haben", lobte Steinbrecher.
Ähnlich wie im Pokalspiel gegen Ilsenburg ging Güsen von Beginn an hohes Tempo und übte mit schnellen Tempogegenstößen Druck aus. "Das war unser Plan, dass wir über die erste und zweite Welle dem Gegner den Zahn ziehen", so der Coach. Und, ehe sich die Hallenser versahen, lagen sie mit 0:6 in Rückstand (7.).
In den folgenden Minuten änderte sich am Spielverlauf nichts. Die Gäste, die mit einer "Notsieben" anreisten, in der Trainer Dimitry Radkevich aushelfen musste, fanden nie ihre Linie. Hinten offenbarten sie großen Lücken, vorne rannten sie sich in der dicht gestaffelten Abwehr des GHC fest. "Da hat sich das Konditionstraining ausgezahlt. Man merkt, dass die Jungs in der Abwehr immer besser harmonieren", sagte Steinbrecher.
In der Offensive trafen René Teßmann, Kevin und Christian Haßbargen sowie Chris Hoffmann, der sich mit zwölf Toren ein Geschenk zum 20. Geburtstag bereitete, fast nach Belieben. Spätestens beim Stand von 14:5, als zudem HC-Spieler Jan Illig nach rüdem Foul an Jörg Salomon glatt Rot sah (18.), war eine Vorentscheidung gefallen. Immerhin, eine kurze "Schwächephase" der Gastgeber nutzte Halle bis zur Pause zur Ergebniskosmetik - 13:22.
Nach Wiederbeginn setzte sich die einseitige Partie fort. Der GHC war physisch stärker, agierte gedankenschneller und überrollte den Gegner. Zudem fügten sich die Spieler von der Bank (Tom Lehnau, Eric Klewe) nahtlos ein. Allen voran Florian Hennig, der sich auf Linksaußen von Minute zu Minute in einen Rausch spielte und zehn Tore erzielte. "Auch Jörg Salomon war auf Rechtsaußen unfassbar gut", sagte Steinbrecher.
Über die Zwischenstände 25:15 (33.), 28:17 (38.) und 37:23 (50.) hielten die Güsener den Vorsprung konstant hoch. Dabei konnte einem der Ex-Biederitzer Torhüter Michael Platte leid tun. Einzig in den verbleibenden zehn Minuten "gönnte" der GHC den Gästen einfache Treffer, um das Resultat freundlicher zu gestalten. "Unsere jungen Spieler trauen sich noch nicht genug zu. Wir müssen abwarten, bis die Urlauber zurück sind und uns langsam steigern", sagte ein enttäuschter HC-Trainer Radkevich nach der 33:47-Niederlage.
Dass am Ende der höchste Heimsieg der jüngeren Güsener Oberliga-Geschichte zu Buche stand, damit hatten die begeisterten GHC-Fans nicht gerechnet. "Natürlich hatten wir heute mit einem Sieg geliebäugelt. Dass dieser so klar ausfällt, ist großartig. Wir dürfen jetzt nur nicht abheben, Landsberg wird ein ganz anderer Gegner sein", resümierte Steinbrecher.
Güsener HC: Bretschneider, Teske - K. Haßbargen (5/2), Hennig (10), Teßmann (4), Hoffmann (12/2), Ch. Haßbargen (4), Lehnau (3), R. Klewe (3), E. Klewe, Salomon (6)
HC Einheit Halle II: Platte - Illig (5), Rombusch (5), Grellmann (4), Radkevich (4), Pflug (8/4), Link (1), Großmann (5), Thäle (1)
Zeitstrafen: GHC 3, Halle II 5; Rot (Halle II, 18.)
Siebenmeter: GHC 4/5, Halle II 4/5