Germania II spielt die Trumpfkarte

Halberstadt l Das Derby zwischen dem VfB Germania Halberstadt II und FC Einheit Wernigerode sollte eigentlich ein fußballerischer Leckerbissen werden, stattdessen wurde die Partie am 20. Spieltag zu einer klaren Angelegenheit. Dass es sich hierbei auch noch um das Spitzenspiel der Landesliga handelte, wurde nie wirklich sichtbar. Dafür agierte Halberstadt, das mit zehn Spielern aus dem Kader der ersten Mannschaft antrat, zu überlegen. Vom FC Einheit kam dennoch zu wenig.

Daher blieb Jens Strutz-Voigtländer aus dem Betreuerstab des FC Einheit auch nichts anderes übrig, als die Niederlage anzuerkennen: „Wir haben heute gegen eine Mannschaft gespielt, die mehr als Verbandsliga-Niveau hatte. Die Truppe war mit einigen Regionalliga-Spielern gespickt, und in dem Moment geht das Ergebnis auch in dieser Höhe total in Ordnung.“ Und direkt im Anschluss äußerte er dann auch seine Kritik an das eigene Auftreten. „Das einzige, was mich persönlich stört ist, dass sich nicht alle aus unserer Mannschaft dagegen hundertprozentig gewehrt haben.“

Der VfB Germania Halberstadt II war von Beginn an offensiv ausgerichtet und hatte durch einen Kopfball von Marcel Probst die erste Chance (9.). Die beste Möglichkeit für die Gäste gab es durch Marco Oberstädt, der nach Zuspiel von Tassilo Werner am Tor vorbei schoss (13.). Nach einer Ecke von Max Worbs kam der Ball zu Pascal Jan Wedemann, und dieser erzielte das 1:0 (22.). Kurz darauf erhöhte Probst per Kopf auf 2:0 (25.). Bis zum Ende der ersten Hälfte hatte die Germania noch weitere gute Möglichkeiten, doch vorerst änderte sich am Ergebnis nichts mehr. „Wir haben schnell die zwei Tore gemacht und das hat uns eigentlich in die Karten gespielt“, sagte Halberstadts Trainer Karsten Armes zur ersten Halbzeit.

An der Einseitigkeit der Partie änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts mehr. Auch bedingt dadurch, dass Wernigerode den Gastgeber nie wirklich in Bedrängnis bringen konnte. Der VfB erspielte sich nun eine Chance nach der nächsten, ließ im Abschluss aber einige Schwächen erkennen. In der 63. Minute konnte Torwart André Helmstedt den ersten Versuch von Wedemann noch halten, im Nachsetzen musste er sich dann doch geschlagen geben.

Und während die Germania weiter an einem schönen Derby-Sieg arbeitete, wurde es für Einheit immer schlimmer. Nach einem Foul von Mathias Günther im Strafraum, verwandelte Georg Michajlov den fälligen Strafstoß zum 4:0 (68.). Den Schlusspunkt setzte Tom Fraus in der 75. Minute mit dem 5:0-Endstand.

„Wir haben das Spielerpotential, das wir auch durch die Einsatzkräfte der Ersten zur Verfügung hatten, endlich abgerufen“, sagte Armes, „und dann ist es schwer gegen uns in dieser Landesliga zu gewinnen, oder gegen uns einen Punkt zu holen.“ Dieses Unterfangen ist Einheit klar misslungen, auch wenn zehn Regionalliga-Spieler eine große Hürde waren.

VfB Germania Halberstadt II: Guderitz - Michajlov, Labisch, Worbs, Wedemann (68. Krumnow), Wersig (76. Stefanowski), Probst, Meier, Rode, Fraus, Tomita (73. Schaaf).

FC Einheit Wernigerode: Helmstedt - Matschke, Günther, Braitmaier, Fiege, N. Schmidt, Werner, Leventyüz, Oberstädt (76. Wienert), Gottowik (58. O. Schmidt), Plantikow.

Torfolge: 1:0 Pascal Jan Wedemann (22.), 2:0 Marcel Probst (25.), 3:0 Pascal Jan Wedemann (63.), 4:0 Georg Michajlov (68. FE), 5:0 Tom Fraus (75.), Schiedsrichter: Kay Schröter; Zuschauer: 75.