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Handball GHC-Traum vom Finale lebt

Der Güsener HC hat im Pokal-Derby gegen Eiche Biederitz Großes vor.

Von Stefan Graf 11.11.2016, 23:01

Güsen/Biederitz l Der 8. März 2014 – dieses Datum werden sie sich in Güsen dick und fett angestrichen haben. Oder auch nicht. An diesem Tag gelang dem Güsener HC etwas ganz Besonderes, was sonst nicht allzu oft vorkam: ein Sieg über den Eiche 05. Damals spielte man in eigener Halle und gewann sogar relativ deutlich mit 35:24. Biederitz war ab diesem Zeitpunkt noch zwei Jahre in der Verbandsliga Nord beheimatet, bevor der Aufstieg in Sachsen-Anhalts höchste Spielklasse folgte. Nach diesem Erfolgserlebnis ging Güsen in den darauffolgenden vier Aufeinandertreffen stets leer aus. Die heftigste Pleite ist gleichzeitig die jüngste. Im April unterlag der GHC mit 19:31. Rund sieben Monate später folgt nun das Derby im Viertelfinale des HVSA-Pokals (Sonnabend, 17 Uhr, Elbe-Havel-Sporthalle).

„Die Jungs sind heiß bis in die Haarspitzen. Uns selbst sehen wir nicht in der Favoritenrolle, aber der Traum vom Finale ist durchaus da“, verkündet GHC-Trainer Thomas Lepper vor dem Pokal-Kracher. Interessant wird sein, inwieweit die derzeitige Form der Güsener für ein Duell mit Sachsen-Anhalt-Liga-Niveau ausreicht. Die Stärken des Gegners sind Lepper jedenfalls bekannt. „Biederitz spielt schnellen Handball. Wir müssen aufpassen, nicht in ihre gefährlichen Konter zu geraten.“

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg könnte neben der spielerischen Leistung die Tatsache sein, dass Güsen zuhause ran darf. Bisher hat der GHC auf heimischem Parkett noch keine Punkte hergegeben. Die Chance, gegen Eiche wieder als Sieger vom Feld zu gehen, scheint so groß wie nie. Hinzu kommt die bestechende Form, in der sich die Lepper-Sieben befindet. Das Aufeinandertreffen im April sei mit der jetzigen Ausgangslage nicht zu vergleichen. „Wir waren damals personell angeschlagen und hatten kaum Leute für den Rückraum. Dieses Mal sind quasi alle an Bord.“ Eine nahezu perfekte Ausgangslage also.

Um die Hallenvorteile des Gastgebers weiß auch Eiche-Trainer Enrico Sonntag. Vor allem die Mittel der Außen würden durch die kleineren Abmaße des Güsener Feldes eingeschränkt. „Dafür haben wir uns aber schon eine Taktik zurechtgelegt“, so Sonntag, der den Gegner in physischer Hinsicht im Vorteil sieht. Das trifft besonders auf die Kevin und Christian Haßbargen zu, deren Kreise man einzuschränken versucht. Dass Biederitz nicht mit besten Voraussetzungen nach Güsen reist, weiß Sonntag. Vergangene Woche sprach er in Bezug auf das Ligaspiel gegen Spergau von der wohl „schlechtesten Saisonleistung“. Reicht diese Form, um beim unterklassigen GHC zu bestehen? Die Antwort ist eindeutig: „Auf keinen Fall. Ich denke jeder Handballer erwischt mal so einen Tag wie wir in Spergau. Wir sind der festen Überzeugung, dass das eine einmalige Angelegenheit bleibt, die nicht wiederholt wird.“

Während Lepper personell aus dem Vollen schöpfen kann, muss Sonntag arbeitsbedingt auf Alexander Enke und Robert Fuhrmann verzichten. Eiche-Kapitän Carlos Swoboda kann hingegen wieder mitwirken.