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Fußball 52-jähriger Salzwedeler widmet sich rund 15 Stunden in der Woche seinem großen Hobby Gleich vier Funktionen in einer Person - Klaus Syring kommt nur selten zur Ruhe

Von Florian Schulz 05.07.2013, 01:17

Dafür, dass sich Klaus Syring selbst erst seit 1994 im Geschäft befindet, hat er täglich viel um die Ohren in Sachen Fußball. Der 52-jährige Salzwedeler ist Trainer, Schiedsrichter, Staffelleiter und Kassenprüfer im Kreisfachverband zugleich.

Salzwedel l Angefangen hat alles 1993. Damals musste sich Klaus Syring einer Bandscheiben-Operation unterziehen. "Dann hat mir mein Arzt geraten, viel zu laufen und zu trainieren", erklärt der Salzwedeler. So kam dem sympathischen 52-Jährigen die Idee, als Schiedsrichter Fußballspiele zu leiten. Ab 1994 begann seine Karriere als Referee unter dem damaligen Obmann Fritz Löttge. Selbst gespielt hatte Syring nicht - jedenfalls nicht im Verein. "Auf der Straße habe ich ab und an mal gekickt", erzählt der Salzwedeler. Sein erstes Spiel als Schiedsrichter wird Klaus Syring laut eigener Aussage nie vergessen. In der Partie zwischen dem SV Eintracht Salzwedel und dem SV Eintracht Chüden zückte Syring drei Rote und neun Gelbe Karten. Mittlerweile gehört der Salzwedeler zu den dienstältesten Unparteiischen im Kreis. "Das Schiedsrichtern ist sicherlich die zeitaufwändigste Aufgabe, die ich habe, aber man ist eben auch immer wieder unter Leuten", schmunzelt Syring.

Doch nicht nur als Schiedsrichter ist Klaus Syring viel unterwegs, sondern auch als Trainer. Gerade hat er seine erste Saison bei den F-Junioren der SG Diesdorf/Langenapel hinter sich gebracht und diese mit einem guten fünften Platz in der Kreisliga abgeschlossen. Syring begann seine Übungsleiterkarriere 2008 bei den F-Junioren des Kuhfelder SV. "Ich habe damals schon für Kuhfelde gepfiffen, und dann hat mich Manfred Klahs angesprochen, ob ich nicht die Kinder, die unbedingt Fußball spielen wollten, für die sich aber kein Trainer fand, übernehmen würde", blickt der 52-Jährige zurück. Syring musste nicht lange überlegen und coachte zusammen mit Karsten Thomas die Mannschaft. Eine Saison später, 2009/2010, rückte das Team mit Syring und Thomas hoch in die E-Jugend. Anschließend gönnte sich der 52-Jährige ein Jahr Pause - "aus beruflichen Gründen", wie er verrät.

Durch Arbeitskollegen kommt Syring zu Diesdorf/Langenapel

Zur Spielzeit 2012/2013 kam der Fachberater für Baustoffe durch seinen Arbeitskollegen Michael Jürges zur SG Diesdorf/Langenapel. "Michael hat damals das Training bei den G-Junioren geleitet und mich gefragt, ob ich nicht auch mal vorbeischauen würde", erklärt Syring. Als er dann auch noch vom Vorstandsmitglied des SV Langenapel, Jürgen Schulz, gebeten wurde, als Trainer der Nachwuchs-Spielgemeinschaft zu arbeiten, konnte der 52-Jährige nicht mehr "Nein" sagen. Zusammen mit Karsten Steding übernahm er die F-Jugend der SG Diesdorf/Langenapel. "Das ist wirklich eine gute Zusammenarbeit mit Karsten", verrät Syring, der zusammen mit Steding ab der kommenden Saison für die E-Junioren zuständig sein wird.

"Einen Titel zu holen, wäre das Größte."

Doch was fasziniert Klaus Syring derart am Job als Nachwuchstrainer, dass er sich so viel Zeit dafür nimmt? "Ich finde es einfach toll, mit welcher Begeisterung die Kinder dabei sind. Bei der SG Diesdorf/Langenapel haben wir eine charakterlich tolle Truppe, wobei die Eltern super mithelfen", erklärt der Salzwedeler. Zu Beginn seiner Amtszeit hatte er sich gerade einmal um acht Kinder zu kümmern, mittlerweile hat sich die Zahl verdoppelt. "Mein Ziel ist es, diese Truppe erst einmal bis in die D-Jugend zu führen. Einen Titel zu holen, wäre natürlich das Größte", so Syring, der Wert darauf legt, dass die Kinder Spaß am Spiel haben. "Als Trainer bin ich ein emotionaler Typ", verrät der 52-Jährige, der sonst privat eher bescheiden und ruhig ist. Seit der Saison 2012/2013 ist Klaus Syring übrigens auch als Staffelleiter der B-Junioren-Kreisliga zuständig. Nachdem Axel Garz die Position als Jugendausschussvorsitzender beim Kreisfachverband (KFV) Altmark West (Syring: "Er ist genau der Richtige für dieses Amt und leistet tolle Arbeit") übernommen hatte, überredete dieser Syring, als Staffelleiter dieser Spielklasse zu fungieren. Er wird es übrigens auch in der Saison 2013/2014 tun.

"Zwei Stunden am Tag sind es bei mir locker."

Doch das ist noch immer nicht alles im Fußballleben des Klaus Syring. Der 52-Jährige ist nämlich auch noch Kassenprüfer im Kreisfachverband. Durch seine kaufmännischen Erfahrungen stieg er 2000 auf Nachfrage von Karl-Heinz Damm bereits als Schatzmeister beim KFV ein und übte diese Funktion bis 2003 aus. Dann übernahm der Saalfelder Fritz Bindemann das Amt des Schatzmeisters und Klaus Syring fungierte fortan als Kassenprüfer. Nach dem Tod von Bindemann vor zwei Jahren übernahm Syring kommissarisch wieder das Amt des Schatzmeisters. Als dieses dann aber wenig später vom Wenzer Tobias Trittel bekleidet wurde, konnte sich der 52-jährige Salzwedeler wieder der Aufgabe des Kassenprüfers widmen - übrigens zusammen mit dem Jübarer Hans-Heinrich Heymann.

Fußballbegeistert seit der WM 1974 im eigenen Land

Unterm Strich kommt Klaus Syring auf 15 Stunden Fußball in der Woche - laut eigener Schätzung. "Zwei Stunden am Tag sind es locker", erklärt er. "Ich kriege das schon unter einen Hut, auch wenn das manchmal etwas schwierig ist. Ich mache das eben auch, weil sich kein anderer dafür findet. Der Fußball liegt mir jedoch sehr am Herzen", gibt der Salzwedeler zu. Die Liebe zum Fußball entdeckt hat Syring übrigens während der Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland, die der Anhänger des 1. FC Köln interessiert verfolgte. Spätestens dort ist Syring zu einem Fachmann geworden - und nun, fast 40 Jahre später, nimmt der 52-Jährige gleich vier Funktionen auf einmal ein. Doch genug hat der ehrgeizige Klaus Syring noch lange nicht.