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Handball DHB-Team scheitert gegen Dänemark im EM-Halbfinale

Für die deutschen Handballer ist der Traum vom EM-Titel vorbei – aber die Leistung gegen den Weltmeister macht Mut für das Spiel um Rang drei, wo es auch noch um Olympia geht.

Von René Miller und Lukas Reineke Aktualisiert: 27.01.2024, 13:59
Der Ex-Magdeburger Renars Uscins machte ein starkes Spiel. Aber am Ende hat es gegen SCM-Kreisläufer Magnus Saugstrup und die Dänen nicht gereicht.
Der Ex-Magdeburger Renars Uscins machte ein starkes Spiel. Aber am Ende hat es gegen SCM-Kreisläufer Magnus Saugstrup und die Dänen nicht gereicht. Foto: Federico Gambarini/dpa

Köln - Dass der Ex-Magdeburger Renars Uscins fünf Tore warf und als bester Spieler geehrt wurde, war natürlich ein schwacher Trost für die deutschen Handballer. Doch dass es gegen Dänemark beim 26:29 (14:12) nicht fürs Finale reichte, sollte die junge DHB-Truppe nur ganz kurz ärgern. Schließlich ist am Sonntag (15 Uhr) gegen Schweden noch Bronze und das direkte Olympiaticket drin.

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Sie haben eine phänomenale erste Halbzeit gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann viel verworfen gegen Emil Nielsen. Und letztlich setzte sich die Routine der Dänen durch“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason.

Die Vorzeichen waren gar nicht gut. Kai Häfner musste aus privaten Gründen nach Hause reisen. Und Timo Kastening fehlte aufgrund einer Erkältung. So begannen Uscins im rechten Rückraum und Lukas Zerbe auf Außen. Nach 85 Sekunden dröhnte dann der erste Torschrei durch die Arena. Juri Knorr hatte zwar nur den Pfosten getroffen, aber Rune Dahmke schnappte sich den Abpraller und traf zum 1:0 für das DHB-Team. Fast noch wichtiger dann das 2:1 durch Uscins, weil das dem früheren Spieler der Youngsters den nötigen Mut gab.

Deutschland führt zur Pause

Die Dänen wirkten dagegen erstaunlich verunsichert und vertändelten immer wieder Bälle am gegnerischen Kreis. Die deutsche Abwehr ging aber auch kompromisslos zur Sache und zwang den Weltmeister zu Fehlern. Hinzu kamen die Fans, die jeden Fehlpass, jeden Fehlwurf und Ballverlust der Dänen frenetisch feierten. Zwar fiel immer wieder der Ausgleich (3:3/7., 5:5/11.) – aber das deutsche Team gab den Ton an. Wie sich Johannes Golla in der 15. Minute einen Siebenmeter erkämpfte, zeigte deutlich, mit welcher Einstellung das deutsche Team heute das Wunder schaffen will.

Auch das Spielglück war zunächst auf deutscher Seite. Beim Stand von 8:8 (19.) verfehlte erst Dänen-Torwart Niklas Landin das leere Tor. Dann parierte Andi Wolff den Wurf von Gidsel – was Knorr eiskalt mit dem 9:8 (20.) bestrafte. Als Uscins mit einem wuchtigen Wurf beim 12:10 (26.) schon sein viertes Tor erzielte, Wolff mit seiner sechsten Parade Simon Pytlick einen freien Wurf abnahm und Knorr auf 13:10 (28.) erhöhte, tobte die Arena.

Die 14:12-Pausenführung des EM-Gastgebers hatten die Dänen zwar schnell ausgeglichen, aber weil Knorr vor der Pause scheiterte, kam Philipp Weber von der Bank zum Siebenmeter und traf zum 15:14 (33.). Drei Minuten später war es aber doch passiert – und Dänemark ging durch Simon Held erstmals in Führung (15:16).

Nielsen pariert im dänischen Tor

Die Fans trieben ihr Team immer wieder nach vorn. Aber die Dänen hatten inzwischen im Tor auf Emil Nielsen gewechselt, der gleich mal fünf Paraden hinlegte. So hatten die Dänen, mit SCM-Kreisläufer Magnus Saugstrup fast im Dauereinsatz, eine knappe Viertelstunde vor Schluss den Vorsprung auf drei Tore (18:21 aus deutscher Sicht) ausgebaut.

Während nun auch Lukas Mertens und Weber im Spiel waren, schaute mit Michael Damgaard der vierte Magdeburger im Kader der beiden Teams auf dänischer Seite nur zu.

Abgeschenkt hatte das deutsche Team das Spiel aber noch lange nicht und kämpfte mit den Fans im Rücken um den Anschluss. Auf mehr als zwei Tore (21:23/50. und 26:28/59.) kamen die DHB-Jungs aber nicht mehr heran. Einige strittige Schiri-Entscheidung und die individuelle Klasse der Dänen verhinderten die Sensation. Deshalb aber Münzen aufs Feld zu werfen, ging bei allem Frustverständnis gar nicht.

Statistik zum Spiel

Deutschland-Tore: Uscins 5, Knorr 4, Dahmke 3, Golla 3, Heymann 3, Köster 2, Steinert 2/1, Weber 2/1, Kohlbacher 1, Zerbe 1

Dänemark-Tore: Hansen 5/4, Jakobsen 5, Pytlick 5, Gidsel 4, Hald 4, Kirkelökke 3, M. Landin 2, Lauge Schmidt 1

Schiedsrichter: Lah/Sok (Slowenien)

Zuschauer in Köln: 19.750 (ausverkauft)

Strafminuten: 6 – 8

Siebenmeter: 2/4 – 4/4