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Handball-Bundesliga Ein Titel ist dem SC Magdeburg sicher

In den letzten zwei Spielen vor der Sommerpause ist in der Handball-Bundesliga noch alles möglich: im Kampf gegen den Abstieg, um Platz drei und um die Meisterschaft. Ein Titel ist dem SC Magdeburg so gut wie sicher. Robert Weber kann am heutigen Freitag in Minden (19.45 Uhr) alle Zweifel beseitigen, bester Torschütze der Saison zu sein.

Von Daniel Hübner 29.05.2015, 03:17

Magdeburg l Steffen Stiebler muss sich mit seinem Team auf alle Eventualitäten vorbereiten. Wenn am 5. Juni der Abpfiff der Saison gegen die Rhein-Neckar Löwen in der heimischen Getec-Arena ertönt, könnte es ja sein, dass der Gegner des SC Magdeburg plötzlich Meister ist, wenngleich "das nur rein rechnerisch möglich ist", sagte der Magdeburger Sportchef mit Blick auf die zwei Punkte Rückstand der Mannheimer auf den THW Kiel zwei Spieltage vor Schluss. Ganz sicher wird es hingegen eine Abschiedszeremonie geben nach der Löwen-Partie.

Espen Lie Hansen verlässt den SC Magdeburg in Richtung Bregenz (Österreich), Bartosz Jurecki sagt nach neun Jahren in Grün-Rot Tschüss, bevor der 36-Jährige zu seinem polnischen Heimatverein nach Glogow zurückkehrt. Stiebler lässt sich nicht in die Vorbereitungen schauen: "Es wird jedenfalls kein Feuerwerk geben, das ist in der Getec-Arena nicht erlaubt", erklärte er.

Letzte Chance auf den Klassenerhalt

Einer wird trotzdem ein Lächeln auf den Lippen tragen: Robert Weber ist der Titel des Torschützenkönigs der Bundesligasaison 2014/15 nicht mehr zu nehmen - höchstens rein rechnerisch. 260 Tore hat Weber erzielt in den bisherigen 34 Partien, mit 24 Treffern Vorsprung führt er die Liste vor Raul Santos (Gummersbach) an.

Am Freitag, im vorletzten Punktspiel bei GWD Minden (19.45 Uhr), sollen weitere Tore des Österreichers folgen. "Auch wenn einige vielleicht denken, für uns geht es um nichts mehr: Gerade deshalb wollen wir das Spiel nicht abschenken", hat der 29-Jährige auf der SCM-Homepage versprochen. Und Stiebler hat der Volksstimme gesagt: "In Minden wird die Luft brennen, die Mannschaft will ihre letzte Chance nutzen auf den Klassenerhalt. Aber wir fahren nicht als Punktelieferant dorthin."

Zumal der dritte Platz, den Flensburg-Handewitt (erst gegen Wetzlar, dann bei Füchse Berlin) mit zwei Punkten Vorsprung auf den SCM besetzt, zu erreichen ist - rein rechnerisch. "Dazu müsste uns Flensburg extrem in die Karten spielen", weiß Stiebler: "Wir wollen aber das Optimale rausholen."

Handball-Zuschauer als Zünglein an der Waage

Da hilft es Minden auch nicht, dass mit Torhüter Gerrie Eijlers, mit Moritz Schäpsmeier, Christoph Steinert und natürlich Trainer Frank Carstens vier ehemalige Magdeburger das Team in die nächste Bundesliga-Saison retten wollen.

Carstens hat Minden (16.) im Februar übernommen. Er hat das Team auf Tuchfühlung zum Nichtabstieg gehalten. Jetzt sind es zwei Punkte Rückstand auf den Klassenerhalt, Lemgo (15.) soll in den letzten beiden Spielen überholt werden - rein rechnerisch ist das möglich. Minden kämpft zum Abschluss in Friesenheim, der TBV muss nach dem Heimspiel gegen HSV Hamburg noch nach Kiel. "Die Zuschauer können das Zünglein an der Waage sein", erklärte Carstens auf der GWD-Internetseite mit Blick auf 3000 verkaufte Tickets für das SCM-Spiel, zugleich fordert er von seinen Spielern "Leidenschaft und Konzentration".

Leidensfähigkeit wird derweil von Magdeburg verlangt. Nicht nur von den Langzeitverletzten Yves Grafenhorst, Marko Bezjak und Andreas Rojewski. "Alle anderen sind auch angeschlagen", erklärte Stiebler. Deshalb wird Trainer Geir Sveinsson gleich vier Youngsters in Minden aufbieten: den zuletzt starken Tomasz Gebala, Vincent Sohmann, Alexander Saul und Bruno Zimmermann.