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Handball Champions League ohne SCM

Von Daniel Hübner 20.06.2015, 14:20

Magdeburg l Überraschende Wendung für den SC Magdeburg: Die Bundesliga-Handballer haben keine Wildcard für die kommende Champions-League-Saison erhalten. Das ist das Resultat der Exekutivsitzung des europäischen Verbandes EHF am Sonnabend in Krakau (Polen). Die Magdeburger treten damit im kleinen EHF-Cup ab. "Wir sollten nicht enttäuscht sein", sagte SCM-Geschäftsführer Marc Schmedt der Volksstimme. "Fakt ist, wir spielen jetzt im Europacup und gehören dort zu den Favoriten. Das ist keine schlechte Perspektive."

Dennoch: Mit diesem Ergebnis war nicht zu rechnen. Ursprünglich wollte der Verband mit 37 Teams in die Königsklasse starten, davon wiederum sollten nach Darstellung einer Grafik auf der EHF-Homepage insgesamt zwölf Mannschaften in drei Qualifikationsturnieren drei Teilnehmer an der Gruppenphase (28 Teams) ermitteln.

Jetzt wird nur noch ein Qualifikationsturnier mit vier Mannschaften ausgetragen, um den letzten Starter für die Gruppenphase zu ermitteln, 27 Mannschaften sind bereits gesetzt. Neu ist außerdem: Die Gruppen wurden kategorisiert: In den Staffel A und B spielen die Topclubs, in den Staffen C und D die zweite Kategorie.

Neben dem SCM erhielten auch RK Nasice (Kroatien), die beiden französischen Vertreter HBC Nantes und Saint-Raphael Var HB sowie Gorenje Velenje (Slowenien), Alingsas (Schweden) keine Wildcard.

Dagegen ist zum Beispiel Besiktas Istanbul ebenso überraschend direkt in die Gruppenphase der Topmannschaften aufgenommen worden. Dort hatte der SCM in der Saison 2012/13 im EHF-Cup einen Gastauftritt, vor (offiziell gezählten) 400 Zuschauern in der Halle namens "Haldun Alaga", in der die Spieler in den Fluren zum Beispiel mit Tapeverband versorgen mussten. Der SCM behielt damals mit 27:17 die Oberhand.

Nachvollziehbar ist also die gesamte Entscheidung der EHF nicht, erst recht nicht, dass der Verband von seinem ursprünglichen Spielplan abgerückt ist. Aber Schmedt weist darauf hin: "Wir müssen die Entscheidung akzeptieren, als Vierter der Bundesliga haben wir keinen Rechtsanspruch auf einen Champions-League-Platz."

Dabei war für den SCM lediglich die Frage zu klären, ob das Team als Vierter der "stärksten Liga der Welt" in der vergangenen Saison entweder gleich in die Gruppenphase oder als Teilnehmer an einem Qualifikationsturnier eingeordnet wird.

Zur Erteilung der Wildcard hatte die EHF einen Kriterienkatalog mit Punkten wie Wirtschaftstandort, Hallenkapazität mit Medienplätzen, TV-Präsenz sowie nationales und internationales Abschneiden der vergangenen Jahre ausgearbeitet, teilte EHF-Sprecher JJ Rowland der Volksstimme mit. Offensichtlich konnten die Magdeburger die entsprechenden Punkte nicht vollständig erfüllen.

Eine Wildcard erhielt dagegen die SG Flensburg-Handewitt, die die Bundesliga-Saison mit Platz drei und dem Pokalsieg beendet hatte und die direkt in die Gruppenphase eingestuft wurde. Fest stand bereits die Teilnahme des Meisters THW Kiel und des Vizemeisters Rhein-Neckar Löwen.

Die Auslosung der Gruppen wird am kommenden Freitag in Wien vorgenommen.