1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. 13 Wochen nicht geworfen

SC Magdeburg 13 Wochen nicht geworfen

Zeljko Musa vom SCM arbeitet für seine Rückkehr auf die Platte. Aber erst am Montag wird er wissen, wann er wieder spielen kann.

Von Daniel Hübner 23.01.2016, 00:01

Magdeburg l Da liegt er nun. Bei jedem Training. Immer die gleiche Übung. Mit dem Rücken auf der Matte, die Augen zur Hallendecke gerichtet, der rechte Arm bewegt sich langsam auf und ab, der Ball liegt fest in der Hand. „Ich trainiere fast alles wieder mit – auch bei den Abwehrübungen“, sagt Zeljko Musa. Nur das Werfen, erklärt der Kreisspieler vom Handball-Bundesligisten SC Magdeburg und fasst sich an die rechte Schulter, „das geht immer noch nicht.“

Das Werfen geht seit dem 25. Oktober nicht mehr. Während einer Abwehraktion in der Partie gegen MT Melsungen hatte es geknackt. Seine Schulter und sein Oberarm wurden sofort von Mannschaftsärztin Birgit Hoffmeyer stabilisiert. Ein Muskelfaserriss lautete dann die Diagnose. Vielleicht sechs Wochen Zwangspause, denkt man da. Daraus geworden sind 13. Und daraus werden vielleicht noch mehr, wenn ihm am Montag bei der erneuten Untersuchung im schlimmsten Fall eine Operation offenbart wird. „Ich möchte einfach wissen, was es ist und wie es weitergeht“, sagt Musa. „Zuvor bin ich in meiner ganzen Karriere vielleicht drei Wochen ausgefallen.“

Der SCM wird darüber nachdenken, ob er den Kader weiter aufstockt, sollte der 30-Jährige länger nicht zur Verfügung stehen. „Wir werden den Montag abwarten und weiterschauen“, sagte Sportchef Steffen Stiebler. Neben Jacob Bagersted steht nach der Europameisterschaft Polens Nationalspieler Maceij Gebala bereit, der 22-Jährige wechselt dann im Sommer in die Heimat zu Wisla Plock.

Aber sowohl Stiebler als auch Musa selbst hoffen natürlich, dass der Kroate bald auf die Platte zurückkehren kann. „Ich liebe es zu spielen“, sagt Musa immer wieder. Diese Liebe fehlt ihm derzeit zum Glück, sein Leben außerhalb des Handballs hat er sich gut eingerichtet. „Meine Familie ist sehr zufrieden in Magdeburg, das ist das Wichtigste.“ In Cracau haben sie ihr Domizil gefunden. Tochter Sara besucht die erste Klasse, Tochter Lucia den Kindergarten. Seine Gattin Sanja hat kurze Wege. Nur sportlich gefällt es eben gerade nicht. „Aber so ist das Leben nun mal“, tröstet sich Musa.

Am Sonntag steht das erste Vorbereitungsturnier für den SCM an. Beim Peugeot-Cup in Dessau (ab 11 Uhr) tritt das Team von Trainer Bennet Wiegert an. Neuzugang Jens Schöngarth ist dabei, der Ligaverband HBL hat grünes Licht für den 27-Jährigen signalisiert. Und vielleicht kann der SCM bereits zeigen, was sich Musa für die Zukunft wünscht: „Wir müssen im Angriff mehr mit dem Kopf spielen und auf die richtige Chance warten.“ Das hatte ihm in der ersten Halbserie zum Erfolg gefehlt. Im EHF-Cup und im Pokal „ist für uns alles möglich“, betont Musa. „Aber wir müssen auch in der Liga besser spielen.“