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Handball Den SCM erwartet in Saarlouis ein Fest

Im Pokalachtelfinale in Saarlouis trifft Handball-Bundesligist SC Magdeburg auf einen alten Bekannten: Keeper Patrick Schulz.

Von Daniel Hübner 18.10.2017, 01:01

Magdeburg l Wenn sich Patrick Schulz Fotos aus der guten alten Magdeburger Zeit anschaut, sieht er das Mitglied einer Boygroup. Blonde längere Haare. Unschuldiger Blick. Ein Mädchenschwarm, wie er im Teenager-Buch steht. Schulz, der Keeper, gehörte vier Jahre lang zu den Youngsters und bis zu seinem Wechsel 2011 nach Hildesheim auch zum Bundesliga-Kader des SCM. „Alles hat funktioniert, alles ist gelaufen“, erinnert er sich. Es folgte allerdings eine schwierige Phase, die ihn letztlich zur HG Saarlouis geführt hat. Und mit dem Zweitligisten trifft er am heutigen Mittwoch in der Halle Am Startgarten zum Pokalachtelfinale auf den SCM (19.30 Uhr).

Heute ist Schulz kein Boygroup-Mitglied mehr. Heute könnte er Frontmann einer Rockband sein, so hat er sich zumindest seinen Bart unter der Nase und am Kinn designt. Er hat kürzere Haare, dunkelblond. „Mit dem Alter werden die Haare erst dunkel und dann grau“, sagt er lächelnd. Nicht nur äußerlich ist er längst eine andere Erscheinung, auch im Team „habe ich Vertrauen und Verantwortung“. In Saarlouis hat er das gefunden, was er gesucht hat: „Hier habe ich die Chance, auf hohem Niveau zu spielen und mich gleichzeitig um meine berufliche Zukunft zu kümmern.“ Schulz, inzwischen 29 Jahre und immer noch 1,96 Meter groß, wird zum Polizisten ausgebildet.

Zwischen Magdeburg und Saarlouis, wo er bereits seit 2014 spielt, hielt er zwei Jahre für Eintracht Hildesheim (2. Liga) und ein halbes für LVB Leipzig (3. Liga) Bälle. Und ein weiteres halbes Jahr war er ein vertragsloser Torwart. „Ich hätte zu einem Erstligisten in die Schweiz wechseln können, aber da habe ich mich einfach nicht gesehen“, erinnert er sich. „Das war die schwierigste Phase für mich, aber sie hat mich auch am meisten geprägt. Ich habe gesehen, dass eben nicht alles einfach so funktioniert.“ Und dann kam Saarlouis. Und das Angebot, erster Torhüter zu sein. Dort fühlt er sich wohl.

Seine Heimat wird dennoch immer Magdeburg bleiben. Auch wenn er zu ehemaligen Mitstreitern beim SCM keinen Kontakt mehr hat. „Irgendwann verläuft es sich eben“, sagt Schulz. Die Spiele der Grün-Roten verfolgt er dennoch intensiv per „Sky“. Und vielleicht kann er am Mittwochabend wieder den einen oder anderen Kontakt auffrischen. An einem Abend also, der für Saarlouis ein Fest werden soll. „Wir wollen ein gutes Spiel machen und zeigen, dass wir nicht völlig umsonst ins Achtelfinale eingezogen sind“, erklärt Schulz. Mit einem 28:27-Sieg gegen Bundesligist VfL Gummersbach nämlich.

Der wiederum war „Fluch und Segen zugleich“. Auf den Erfolg folgten auch große Erwartungen in der Liga, denen die HG gar nicht gerecht werden konnte. Stattdessen ist Saarlouis mit Rang 15 und 5:13 Punkten „mehr oder weniger im Soll, unser Ziel ist der Klassenerhalt“, sagt Schulz. Das sieht beim Gegner natürlich anders aus, der internationale Wettbewerb soll es für den SCM werden. Aber das Pokal-Final-Four in Hamburg hat das Team von Trainer Bennet Wiegert ebenso im Visier.

Deshalb hat der Coach auch über Saarlouis ein ausführliches Videostudium betrieben. „Sie spielen in einem kleinen Hexenkessel und agieren in vielen Deckungsvarianten. Das wird keine leichte Sache für uns“, erklärt der 35-Jährige, der Piotr Chrapkowski (Ellenbogen) zu Hause gelassen hat. „Wir wollen auch unsere Fans für ihre Unterstützung belohnen“, sagt Schulz, „und die freuen sich auf den SCM.“

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