Handball Die Angst vor dem Sieg
Robert Weber war bester Werfer bei der 32:24 (20:17)-Niederlage des SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga beim THW Kiel.
Kiel l Zuweilen spürte der SCM am Sonntag den geballten Zorn der Kieler. Ohrenbetäubend laut buhten und schrien die THW-Anhänger unter den 10 285 Zuschauern – also fast alle – den Grün-Roten und den Referees nach strittigen Entscheidungen entgegen. „Die Halle war auf jeden Fall da“, sagte Robert Weber. Mit zehn Toren, darunter vier Siebenmeter, ließ sich der 31-Jährige davon aber nicht aufhalten. Bei der 32:34 (20:17)-Niederlage am Sonntag in Kiel war er damit der beste Magdeburger Werfer. Aber das war diesmal wirklich nur ein Nebeneffekt für ihn: „Ich hätte lieber nur einmal getroffen, wenn wir dafür einen Punkt geholt hätten“, sagte der Rechtsaußen nach der Partie.
Der SCM hat aber keinen Punkt geholt, trotzdem hatte es Weber „sehr viel Spaß gemacht, in Kiel zu spielen“, womöglich viel mehr als jemals zuvor. „Wir waren in der ersten Halbzeit großartig“, resümierte er. „Und wir sind euphorisch aus der Kabine gekommen und haben uns eine Sechs-Tore-Führung erarbeitet.“ Und da beginnt auch seine Kritik: „Solch eine Führung muss man auch in Kiel über die Runden bringen.“
War es die Angst vor dem Sieg, in Kiel, beim großen THW, beim Rekordmeister? Weber sieht das jedenfalls so. Als es nur noch ein Drei-Tore-Vorsprung war und der SCM in Unterzahl spielen musste (42./23:26), da „hat Kiel seine Chancen konsequent genutzt“. Magdeburg hingegen nicht mehr. Die Sicherheit in allen Bereichen ging verloren. „34:32 ist kein normales Ergebnis, am Ende lag es an unserer Abwehrarbeit, dass wir hier verloren haben.“ Dort gibt es also noch einiges zu tun.
Auch schon am Donnerstag gegen die Füchse Berlin (19 Uhr, Getec-Arena). Weber: „Ich hoffe, dass dann die Halle genauso brodelt wie heute in Kiel. Denn auch dann ist einiges möglich für uns.“
