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Handball EM-Aus motiviert Musche

Für die SC Magdeburg-Handballer zählt gegen Melsungen nur ein Sieg. Matthias Musche ist durch das EM-Aus zusätzlich motiviert.

Von René Miller 18.12.2019, 00:01

Magdeburg l Kein Stammwerfer vom Siebenmeterpunkt mehr. Keine Nominierung für das Nationalteam und die EM im Januar. Eigentlich genug Gründe, um sich richtig zu grämen. „Klar habe ich mich geärgert. Aber jetzt motiviert mich das eher“, erklärt Musche, nachdem er am Dienstagvormittag im Fitnesscenter Life ordentlich Kraft getankt hat. Kraft für die letzten drei Spiele in 2ß19.

Nach dem Heimspiel am Sonntag gegen Melsungen (13.30 Uhr) müssen Musche und Co. am zweiten Weihnachtsfeiertag zu Nordhorn-Lingen und empfangen am 29. Dezember (13.30 Uhr) die HSG Wetzlar. Musche: „Drei Spiele, die wir gewinnen sollten. Denn nur dann bleiben wir ganz oben dabei und können das Jahr zufrieden beenden.“ Ein Jahr, das für Musche spektakulär begann. Bei der Heim-WM durfte er das deutsche Nationaltrikot tragen. Und in der Bundesliga führte er souverän die Torschützenliste an und holte sich dann auch mit 256 Treffern die Torjägerkrone.

Dass er in der laufenden Saison an diese Marke nicht heranreichen wird, war dem 27-Jährigen allerdings schon im Sommer klar. „Ich werde weniger Spielminuten haben und bei den Siebenmetern teilen wir uns auch die Würfe“, schätzte er die Situation realistisch ein. Dass die Arbeitsteilung am Siebenmeterpunkt aber plötzlich eher zu einer nervlichen Last für alle wurde, hätte auch Musche nicht gedacht. Von insgesamt 21 Siebenmetern hat er neun verworfen. Macht eine Trefferquote von lediglich 57 Prozent. Zum Vergleich: In der Vorsaison legte er 97 Bälle bei 121 Versuchen ins gegnerische Tor und kam auf eine Trefferquote von 80 Prozent.

Musche: „Es gibt manchmal Sachen im Sport, die man schwer erklären kann.“ Seit drei Spielen ist Tim Hornke der Werfer Nummer eins. Musche: „Ich habe damit kein Problem. Und für den Kopf ist es schon besser, wenn man nach einem Fehlwurf wieder an den Punkt kann. Das macht Tim auch richtig gut.“

Nur an Toren gemessen zu werden, hält Musche im Mannschaftssport auch für ungerecht. „Ich bin als Außenspieler doch immer auf die Zuspiele meiner Mitspieler angewiesen. Uns freizuspielen ist ja auch eine der großen Stärken in unserem Spiel. Aber manchmal mussten wir die Taktik auch ändern und es kamen weniger Bälle auf die Außen. Gegen Flensburg und beim Bergischen HC habe ich jeweils nur vier Tore erzielt, finde aber, dass ich trotzdem gut gespielt habe.“ Bei jeweils fünf Wurfversuchen war das mit einer Trefferquote von 80 Prozent auch fast optimal.

Insgesamt hat Musche 65 Tore auf seinem Konto stehen. Dass es so lange wie möglich bei zehn Minuspunkten bleibt, ist für den gebürtigen Magdeburger viel wichtiger. Musche: „Nach unserer Niederlagenserie im September dachten wir alle doch, dass wir in der Bundesliga aus dem Rennen sind. Doch in dieser verrückten Saison ist jetzt wieder alles möglich. Und ich finde es richtig cool, wenn man so wie am letzten Donnerstag auf der Couch sitzen und wirklich auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen kann.“

Während er vor einem Jahr mit dem einen oder anderen Gedanken auch schon beim Nationalteam war, steht ihm jetzt ein spielfreier Januar bevor. Von Frei will Musche aber nichts hören. „So bitter die Nichtnominierung auch ist – man muss allen Sachen auch etwas Positives abgewinnen. Und so werde ich mich im Januar richtig fit für den Rest der Saison machen.“