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Handball SCM: Der Beste ist nicht zufrieden

Fünf Saisoneinsätze, dazu bester Torjäger: Für Robert Weber vom SC Magdeburg läuft es gut. Der Österreicher ist (noch) nicht zufrieden.

Von Daniel Hübner 06.10.2017, 01:01

Magdeburg l Manchmal hilft ja ein Handtuch. So wie gegen den TVB Stuttgart am 10. September. Da hat Robert Weber zunächst die ganze Erfahrung der „Putzkraft“ Michael Damgaard genutzt. Erst säuberte der Däne also den Ball, dann zirkelte Weber diesen per Siebenmeter ins Tor. Es war in jener Partie der zweite Strafwurf für den SCM, der zugleich zum zwischenzeitlichen 4:5 (11./Endstand: 34:26) führte. Beim ersten war Weber an Keeper Johannes Bitter gescheitert. Gescheitert ist er bereits öfter in dieser Bundesliga-Saison bei solch einer Chance. Deshalb antwortete er auch auf die Frage, ob er mit seiner bisherigen Bilanz zufrieden ist, mit einem klaren: „Nein.“

In acht Partien kam der Rechtsaußen des SCM fünfmal zum Einsatz. Er ist inzwischen zweimal vom Fachmagazin „Handballwoche“ in die Mannschaft der Woche berufen worden. Er steht mit 50 Toren gemeinsam mit Rasmus Lauge (Flensburg) an der Spitze der Schützenliste. Es läuft für ihn: normal. Trotzdem: „Die Siebenmeter nerven mich“, erklärte der Österreicher. Bisherige Ausbeute: 19 Tore aus 29 Würfen.

Sein Trainer Bennet Wiegert will dieses Element gar „nicht thematisieren. Das müssen wir auch nicht üben, da habe ich keine Sorgen“, sagte der 35-Jährige und ergänzte: „Sollte das unser Problem sein, haben wir wirklich keine anderen Probleme.“ Man kann es also auch positiv sehen: Der SCM hat so wenige Probleme, dass die Siebenmeter-Quote schon auffällt. Neben Weber sind bislang Matthias Musche (4 Tore aus 7 Versuchen), Daniel Pettersson (1 aus 4) und Christian O’Sullivan (1 aus 1) zum Strafwurf angetreten.

Für Weber wird es vor allem schwierig, wenn er von der Bank kommt. Wenn ihm also der Spielrhythmus fehlt. „Dann habe ich kein gutes Gefühl“, sagte er. Gegen GWD Minden (34:25), als Daniel Pettersson wie gegen Eulen Ludwigshafen und Stuttgart von Beginn an spielen durfte, hatte er seinen Coach deshalb sogar gebeten, auf seinen Einsatz bei Strafwürfen zu verzichten. Am Ende erzielte er drei Tore aus vier Siebenmetern. Geht doch.

Dennoch will sich der 31-Jährige weiter steigern, sein erklärtes Ziel vor Saisonbeginn war es immerhin, eine 80-prozentige Wurfquote am Ende ins Protokoll zu schreiben. Derzeit steht er bei 65,79 Prozent. „Ich weiß ja auch, woran es liegt“, sagte Weber speziell zu den Strafwürfen. „Zum einen werfe ich seit neun Jahren die Siebenmeter, deshalb kennen die Torhüter natürlich mein Wurfbild. Zum anderen bin ich manchmal zu überhastet, dann verlässt der Ball meine Hand und könnte mir in den A… beißen.“ Lösung? „Ich muss wieder konzentrierter sein, muss mir mehr Zeit lassen.“ Damit will er am Sonntag loslegen.

Dann empfängt der SCM die HSG Wetzlar (15 Uhr). Die Gäste, Tabellenachter mit 8:6 Punkten, haben nach sieben Spielen vor allem eine beeindruckende Zahl aufzuweisen: Sie kassieren nur 23 Gegentore im Schnitt. Und sie haben mit Benjamin Buric derzeit einen Keeper in Höchstform (Fangquote: 35,92 Prozent). „Ich dachte, dass sie der Wechsel von Philipp Weber nach Leipzig härter trifft.“ Weber war immerhin Liga-Schützenkönig mit 224 Toren in der letzten Saison. „Aber das haben sie super kompensiert“, sagte Robert Weber. „Für mich ist Wetzlar eine echte Nummer.“

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