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Handball SCM: Musa spricht über seinen Abschied

Zeljko Musa verlässt den SC Magdeburg 2021. Über seine Entscheidung und seine Zukunft hat der Kreisläufer jetzt gesprochen.

Von Anne Toss 02.09.2020, 01:01

Magdeburg l Eines ist Zeljko Musa dann doch so wichtig, dass er es gleich mehrmals betont: „Es gibt nichts Schlimmes hier, was mich wegtreibt. Für mich und meine Familie waren es fünf richtig schöne Jahre.“ Trotzdem hat der Kroate die Entscheidung getroffen, nach dann sechs Jahren seine Zelte in Magdeburg und beim SCM abzubrechen. „Da stehe ich voll dahinter“, sagt Musa, es gebe kein Zurück, er habe seither auch nicht daran gezweifelt. „So ist es im Leben, ich will noch einmal etwas Neues probieren“, berichtet er und lacht.

Dass es während der Coronavirus-Pandemie nicht so einfach werden könnte, etwas Neues zu finden, ist ihm durchaus bewusst. „Ganz ehrlich: Ich weiß noch nicht, wo ich landen werde. Ich bin jetzt auch schon fast 35 Jahre alt. Aber ich habe keinen Stress, will erst einmal die kommende Saison hier genießen“, erzählt Musa.

Ob es ihn in Richtung Heimat, Richtung Kroatien zieht? „Das hat auf jeden Fall nicht oberste Priorität“, hält er sich zurück. In den vergangenen Monaten hat er die Möglichkeit, bei der Familie zu sein, gerne genutzt. Während des „Deloads“, als die Mannschaft für zwei Wochen individuell an einem Ort ihrer Wahl trainieren durfte, war Musa beispielsweise für zehn Tage in Zagreb. „Trainiert habe ich natürlich trotzdem, das haben die Trainer ja auch kontrolliert“, sagt er und grinst, „aber so konnte ich Zeit mit der Familie und meinen Eltern verbringen.“

Und arg viel mehr gebe es jetzt von seiner Seite aus auch gar nicht zu sagen. Außer: „Ich konzentriere mich jetzt zu einhundert Prozent auf die kommende Saison.“

Seine Hoffnung ist, dass die Bundesliga wie geplant auch am 1. Oktober starten wird. „Es gibt zurzeit so viele Fragezeichen, am liebsten hätte ich es natürlich, wenn es schon morgen losgeht“, sagt der 34-Jährige, der sich auch um die Zukunft des Handballs sorgt. „Speziell für die Sportarten, die in Hallen gespielt werden, ist es unheimlich wichtig, dass Zuschauer da sind“, betont Musa, „das ist gerade mein Traum, dass wir in dieser Saison noch mal vor einer vollen Halle spielen können. Der SCM ist ja auch dafür bekannt, dass die ausverkaufte Getec-Arena ein unheimlicher Rückhalt sein kann.“

Und beim Stichwort Rückhalt landet man dann eben doch wieder bei Musa und seiner Rolle beim SCM. Für etliche Experten gehört er zu den besten Spielern auf seinen Positionen: im Angriff am Kreis, in der Abwehr im Mittelblock. „Ich freue mich über das Lob, weil es bedeutet, dass ich gut gearbeitet habe“, sagt er. Dass sein Weggang beim SCM eine Lücke reißen wird – darauf sieht er den Verein aber eingestellt. „Im Handball geht es nicht nur um einen Spieler, das ist eine Mannschaftssportart. Und ich habe viel Vertrauen in unser Team“, merkt er an.

Neuzugang Magnus Gullerud entwickle sich gut und auch Moritz Preuss „hat einen Schritt nach vorne gemacht“. Gerade in den Testspielen gegen GOG Svendborg bescheinigt Musa seinem Kollegen einen guten Auftritt. „Da hat Moritz in Angriff und Abwehr wirklich gut gespielt.“

Dass sein Weggang kompensiert werden wird, das steht für ihn somit gar nicht zur Debatte. „Jeder Spieler, der in den vergangenen Jahren gekommen ist, hat gezeigt, dass er hierher passt. Deshalb wird der Verein auch wieder gute Entscheidungen treffen.“

Musa schaut also – wie immer – positiv nach vorn. Er wird sich noch einmal dafür ins Zeug legen, dass der SCM mit einem Titel die Spielzeit beenden kann. „Dafür brauchen wir etwas Glück, denn Verletzungen sollten ausbleiben. Und wir brauchen eine gute Stimmung“, meint Musa.

An ihm wird es jedenfalls nicht scheitern. „Ich bin gesund und motiviert. Ich freue mich auf das erste Spiel wie ein kleines Kind“, sagt er und lacht. Musa geht ohne Wehmut, sondern voller Vorfreude in seine Abschiedssaison.

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