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Handball SCM-Spieler Damgaard zeigt Emotionen

Michael Damgaard ließ nach dem 31:29-Sieg des SC Magdeburg gegen Wetzlar seinen Emotionen freien Lauf.

Von Daniel Hübner 09.10.2017, 01:01

Magdeburg l Über die letzten Minuten dieser Partie wollte Michael Damgaard gerne referieren. Nicht in der nüchternen Analyse, obwohl der 27-Jährige vom SC Magdeburg das Geschehen vom 27:27 (55.) zum 29:27 (56.) natürlich detailliert nacherzählen konnte. Damgaard bevorzugte die emotionale Ansprache. Er sagte: „In den letzten Minuten hat man gesehen, was wir für eine Mannschaft sind. Wir haben Eier und Charakter gezeigt. Das war für mich überragend. Und deshalb bin ich überglücklich.“ Deshalb und aufgrund des 31:29 (16:16)-Sieges des SCM in der Handball-Bundesliga am Sonntag gegen die HSG Wetzlar.

Und wie waren nun diese letzten fünf Minuten? „Erst kommt die Zeitstrafe gegen Christian O‘Sullivan, dann fängt Robert Weber einen Ball, dann fängt Piotr Chrapkowski einen Ball. Wir können Wetzlar unter Druck setzen und unsere Chancen durch Nemanja Zelenovic und Matthias Musche nutzen“, erinnerte sich Damgaard nach dem Abpfiff im halbdunklen Kabinengang an die entscheidende Phase vor 5961 Zuschauern in der Getec-Arena. Er selbst kam nicht mehr zum Wurf, aber er hatte mit acht wichtigen Toren zuweilen dafür gesorgt, dass der SCM nicht kurzzeitig abgehängt wurde. Und das Ganze nach einer Lebensmittelvergiftung, die ihn in der Woche zuvor vom Training abhielt. „Manchmal braucht auch der Körper eine Auszeit“, sagte Damgaard. „Heute habe ich mich gut gefühlt.“

Der Däne sorgte auch für die dynamische Einführung in die Partie. Nach 33 Sekunden markierte er das 1:0. Doch bereits danach steuerte das Spiel in einen zähen Kampf um jeden Ball. Statt Tempoverschärfung gab es Tempoverschleppung, in der vor allem Wetzlar das passive Spiel zuweilen überstrapazierte, in der die HSG-Abwehr aber mit einem vorgezogenen Stefan Kneer den SCM zu Fehlern zwang. Fünf waren es allein vor dem Wechsel. Die Gäste schafften es sogar, dem SCM auf drei Tore zu enteilen (6:9/16.). Sie nutzten dazu ihre Konterchancen, wie es sonst die Grün-Roten praktizieren. „Ich möchte nicht sagen, dass wir gut gespielt haben“, erklärte Damgaard: „Es gibt viele Dinge zu verbessern.“

Es wurde eine schwere Aufholjagd, die nur über Kampf funktionierte, die Keeper Jannick Green bereits vor dem Wechsel mit acht Paraden (gesamt 16) unterstützte und die Matthias Musche mit dem 16:16 zur Pause belohnte. Zäh gestaltete sich auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte, bis Dam-gaard mit drei Toren in Folge zunächst den 20:20-Ausgleich (39.) und Zeljko Musa die erste Führung seit der elften Minute besorgte (21:20). Aber erst ab Minute 55 läuteten eine Zeitstrafe gegen O‘Sullivan, zwei Paraden von Green, zwei Ballgewinne und zwei Tore in Unterzahl den Siegeszug ein, der den SCM auf Tabellenplatz drei führte: „Gerade ist es schön“, meinte Damgaard dazu: „Aber wir haben nächsten Sonntag wieder ein wichtiges Heimspiel gegen DHfK Leipzig, gegen die habe ich noch nicht gewonnen. Das will ich diesmal nachholen.“

SCM: Green/Quenstedt – Musa 4, Chrapkowski 1, Musche 4/2, Pettersson, de la Pena, Molina, Christiansen, Mertens, O‘Sullivan 4, Bezjak, Weber 6, Kalarash 1, Damgaard 8, Zelenovic 3

Wetzlar: Buric/Weber – Hermann 5, Kneer, Björnsen 5, Pöter, Ferraz, Mirkulovski 6, Volentics, Holst 3/3, Schefvert, Kvist 5, Lindskog 1, Cavor 2, Kohlbacher 2

Schiedsrichter: Behrens/Fasthoff (Wuppertal/Neuss). Zuschauer: 5961. Siebenmeter: SCM 4/2 – Wetzlar 4/3. Zeitstrafen: SCM 4 – Wetzlar 6

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