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Handball SCM-Spieler Musa und sein Turbo-Geheimnis

Groß, stark - und schnell: Zeljko Musa vom SC Magdeburg hält trotz seines bulligen Körpers im Tempospiel seiner Mannschaft mit.

Von René Miller 10.10.2018, 01:01

Magdeburg l Die Handballer des SC Magdeburg rauschen wie ein ICE durch die Bundesliga. Für einen Spieler mit 107 Kilo Körpergewicht und einer Körpergröße von zwei Metern muss das Tempospiel des SCM eigentlich die Hölle sein. Ist es aber nicht. Jedenfalls nicht für Zejlko Musa. Wie der Kroate teilweise über die Platte flitzt, ist eine Augenweide.

„Wir haben in der Vorbereitung ordentlich gearbeitet. Von unserem Athletiktrainer bekamen wir alle selbst für die Urlaubszeit ein Programm aufgestellt. Ich fühle mich deshalb richtig fit. Das macht vieles leichter“, sagt der Kreisläufer.

Im Sommer 2015 kam er aus Kielce an die Elbe, spielt jetzt also seine vierte Saison im grün-roten Trikot. Musa: „Die gesamte Mannschaft ist ja schon lange zusammen und deshalb eingespielt. Jeder weiß bei uns, was er zu tun hat und was der andere macht. Das ist ein ganz wichtiger Schlüssel unseres Erfolges. Vor allem hilft das mental ungemein. Denn im Spitzensport hilft einem die beste Fitness nichts, wenn der Kopf nicht mitspielt.“

Dass der Trainer vor dem Spiel in Ludwigshafen immer wieder warnt, kann der 32-Jährige verstehen. Musa: „Die Bundesliga ist nun einmal die ausgeglichenste Liga der Welt, wo der Letzte an einem guten Tag auch den Ersten schlagen kann. Wenn man da ohne Respekt irgendwo hinfährt, kann das richtig Probleme geben. Und so lange es auswärts eng zugeht, können auch die Fans der Heimmannschaft am Ende den Ausschlag geben.“

Und der SCM ist außerdem nicht irgendwer in der Liga. Musa: „Wir gehören zu den Gejagten. Aber damit können wir sehr gut umgehen. Wir haben Spaß am Erfolg und geben uns auch nach drei, vier Siegen in Serie nicht zufrieden, sondern wollen immer mehr.“

Wozu das am Ende reichen wird, steht auch für Musa in den Sternen. „Auch wenn das wie eine Floskel klingt – wir denken wirklich nur von Spiel zu Spiel. Letzte Saison haben wir zwischendrin auch eine Riesenserie hingelegt, doch am Ende standen wir mit leeren Händen da.“

Damit Musas Akku nicht irgendwann leer ist, hat der SCM mit Ignacio Plaza Jimenez, genannt „Nacho“, im August noch einen neuen Kreisläufer verpflichtet. Und Musa ist voll des Lobes über den Spanier. „Er hat viel Talent, ist sehr fleißig und wird uns noch richtig helfen. Wir dürfen ja auch nicht vergessen, dass er lange verletzt war und jetzt erst wieder Spielpraxis sammeln muss.“

In der Defensive bleibt Musa zwar gesetzt. Aber „Nacho“ verschafft ihm immer öfter am gegnerischen Kreis die nötigen Auszeiten. Musa: „Die kompletten 60 Minuten würde ich zwar auch schaffen. Aber bisschen Luftholen zwischendrin ist schon nicht schlecht.“

Auf eine weitere Pause im kroatischen Nationalteam würde Musa dagegen gern verzichten. Zum Ende der vorigen Saison wurde er nicht nominiert, musste damals Kresimir Kozina (Göppingen) und Marino Maric (Melsungen) den Vortritt lassen. Für die EM-Quali-Spiele Ende Oktober gegen die Schweiz und Belgien ist Musa aber eigentlich ein Muss!