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Handball SCM-Torhüter Thulin entwickelt sich

Torwarttrainer Tomas Svensson zeigt auf, wo sich Tobias Thulin beim SCM noch steigern kann.

Von Anne Toss 25.10.2019, 01:01

Magdeburg l Am Freitagabend, wenn die Nationalmannschaften Schwedens und Islands aufeinandertreffen, werden sich auch Tobias Thulin und Tomas Svensson wiedersehen. Der Torwarttrainer des SC Magdeburg übt dieses Amt auch für die Isländer aus. Thulin steht bei den Schweden im Tor.

Somit kann Svensson auch in der Länderspielpause ein Auge auf die Entwicklung seines Schützlings werfen. Wobei er mit dieser bislang ziemlich zufrieden ist. „Tobias hat die Leistung gezeigt, die wir von ihm erwartet haben. Er kommt im Schnitt auf eine 25-Prozent-Quote gehaltener Bälle – das ist in Ordnung“, sagt Svensson. Allerdings sind die Ansprüche des Trainers an Thulin und auch an SCM-Stammtorwart Jannick Green hoch: „Ich denke, es ist machbar, dass ein Torhüter eine Quote von 40 Prozent erreicht. Darauf arbeiten wir hin“, meint er. Zum Vergleich: Der momentan beste Bundesliga-Torwart, was die Fangquote betrifft, ist Benjamin Buric von Flensburg mit 33 Prozent.

Mit Blick auf den 24-jährigen Thulin feilt Svensson vor allem an den „Basics“, wie er es nennt. Darunter fällt zum Beispiel die Körpersprache. „Tobias muss mehr aus sich herauskommen, auch lauter werden“, sagt Svensson, „und auch mal ein paar Schritte von der Torlinie nach vorn machen.“ Für Thulin, der von Natur aus ein ruhiger Typ ist, eine Herausforderung. „Manchmal habe ich das Gefühl, er sucht noch ein bisschen Schutz unter der Torlatte“, sagt Svensson und schmunzelt.

Zum anderen ist das Spieltempo in der Bundesliga im Allgemeinen und im SCM-Spiel im Speziellen etwas, worauf sich Thulin einstellen muss. Svensson formuliert es bildlich gesprochen: „In Schweden war Tobias mit 80 Kilometern pro Stunde auf der Landstraße unterwegs. Jetzt fährt er auf der fünfspurigen Autobahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung an Frankfurt vorbei.“ Soll heißen: In der Bundesliga sind die Abläufe schneller, das Tempospiel des SCM erfordert von den Torhütern ein hohes Maß an Antizipation.

In seiner ersten Saison prasselt also einiges auf den jungen Schweden ein. Nur: Svensson fordert auch deshalb so viel, weil er vom Potenzial Thulins überzeugt ist. „Er hat ein Spiel für den SCM gemacht, bei dem er der klare Matchwinner war. Und das war gegen den THW Kiel. Da hat er sogar Niklas Landin und Dario Quenstedt hinter sich gelassen“, betont der Torwart-Trainer. Und auch im Heimspiel gegen den TVB Stuttgart setzte Thulin mit zehn Paraden ein Ausrufezeichen. „Wir werden noch viel Freude mit ihm haben“, ist sich Svensson sicher.

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