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Handball SCM trifft auf starke Defensive

Handball-Bundesligist SC Magdeburg empfängt am Sonntag die HSG Wetzlar. Gegen die Hessen ist der Einsatz von Michael Damgaard fraglich.

Von Daniel Hübner 07.10.2017, 13:00

Magdeburg l Kai Wandschneider nennt die HSG Wetzlar eine „kleine hessische Handball-Manufaktur“. Jedes Jahr muss der Trainer aus Lehrlingen und gestandenen Profis ein Team formen, das es mit der Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt aufnehmen kann. „Mehr ist ausgeschlossen“, sagt Wandschneider allein in Anbetracht des Etats von 3,5 Millionen Euro, dem drittniedrigsten in der Liga. Der 57-Jährige hat es seit Beginn seines Engagements 2012 dennoch im Schnitt auf Tabellenplatz acht geschafft, dort steht Wetzlar auch aktuell (8:6 Punkte), am Ende der letzten Saison war es sogar Rang sechs: „Das war der absolute Wahnsinn“, erklärt Wandschneider.

Wetzlar gilt nämlich als der SC Freiburg des Handballs. Beim Fußball-Bundesligisten werden ebenfalls Spieler ausgebildet und irgendwann an große Clubs abgegeben. „Das ist ein hartes Brot“, so Wandschneider. Ob Andreas Wolff (Kiel) oder Tobias Reichmann (Kielce) in der Vergangenheit oder Benjamin Buric (Flensburg) und Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen) zur Saison 2018/19: Die Abnehmer „sind immer Top-Teams in Deutschland und Europa“. Zuletzt ging nach nur einem Jahr „unser Dreh- und Angelpunkt“, so Wandschneider – Philipp Weber zog es zurück nach Leipzig.

Am Sonntag tritt die HSG in Magdeburg an (Getec-Arena, 15 Uhr). Über den Saisonstart des Tabellenfünften (10:6) sagt Wandschneider: „Der war okay. Der SCM hofft natürlich, dass er nach Platz fünf in der vergangenen Saison den nächsten Schritt macht.“ Er geht wie alle mit der Vorgabe in die Partie, das Tempospiel der Gastgeber zu unterbinden. Den Positionsangriff der Gegner hatte die HSG – trotz Ausfalls des langzeitverletzten Abwehrchefs Evars Klesniks – bislang im Griff: Nur 23 Gegentore im Schnitt stehen für die stärkste Defensive der Liga: „Da muss ich meinem Team ein Kompliment machen“, so Wandschneider, „aber das zeigt auch, dass es bei uns über den Kampf geht.“ Im Angriff dagegen „brauchen wir noch Zeit bis zum blinden Verständnis“.

Davon wiederum würde dem SCM etwas fehlen, wenn Michael Damgaard gegen Wetzlar nicht auflaufen kann. Der 27-Jährige leidet seit Dienstag an einer Lebensmittelvergiftung, mit dem gesamten Repertoire der Symptome. Am Sonnabend darf der Däne leicht trainieren, Trainer Bennet Wiegert wird danach eine entsprechende Entscheidung für Damgaards Einsatz treffen.

Wiegert hofft, dass die viertägige Ruhephase, die er sich und seinem Team über das vergangene Wochenende verordnet hatte, gut war, um „Kraft für den Kopf zu tanken. In der Vorbereitung auf Wetzlar hatte ich den Eindruck, dass ein bisschen Lockerheit da ist“, so der 35-Jährige. „Am Sonntag hoffen wir, den Moment nutzen zu können.“ Zumindest ist der SCM gewarnt: Gegen Kiel hat Wetzlar mit 30:22 gewonnen. Wandschneider sagt: „Wir kommen mit höchstem Respekt nach Magdeburg.“ Aber ganz sicher nicht mit einem: Angst.

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