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Handball SCM verschenkt Sieg in Wetzlar

Der SC Magdeburg musste sich in Wetzlar trotz eines klaren Vorsprungs mit einem 24:24 begnügen und hatte am Ende sogar noch Glück.

Von René Miller 22.12.2020, 22:42

Wetzlar/Magdeburg l Ob das Halten gegen Christian O‘Sullivan wenige Sekunden vor Schluss reif für einen Siebenmeter war, ist strittig. So gab es beim letzten Angriff des Spiels nur noch einen Freiwurf, der aber nichts mehr am 24:24 (12:10) des SC Magdeburg in Wetzlar änderte.

„Wir haben viel Aufwand betrieben und ich hätte meiner Mannschaft deshalb mehr als diesen einen Punkt unterm Weihnachtsbaum gewünscht. Zum Schluss hätten wir aber natürlich auch noch verlieren können. So verrückt ist der Handball“, analysierte Trainer Bennet Wiegert das Spiel bei Sky.

Angeführt von Omar Ingi Magnusson, mit sechs Toren am Ende bester SCM-Werfer, machten die Gäste aus einem 3:4 (5.) nach elf Minuten ein 7:4. Nach einer guten Viertelstunde zog der SCM durch Lukas Mertens und Daniel Pettersson sogar auf fünf Tore (10:5) davon. Und nachdem sich einige Minuten gar nichts tat, erhöhten Marko Bezjak (20.) und Zeljko Musa (21.) auf 12:5.

Wetzlars groß gewachsene Abwehr kam mit dem wendigen und schnellen Angriffsspiel der Magdeburger gar nicht klar. So hatte sich der SCM durch einen 9:1-Lauf klar auf die Siegerstraße geworfen. Doch durch einige technische Fehler (insgesamt fünf bis zur Pause) und Fehlwürfe schenkten die Magdeburger bis zum Seitenwechsel diesen Vorsprung völlig unnötig her. Obwohl Jannick Green mit einer Fangquote von 41,2 Prozent glänzte, konnten die Gastgeber bis auf 12:10 (27.) verkürzen und machten die zweite Halbzeit damit wieder interessant.

Und die vorweihnachtliche Bescherung des SCM ging weiter. Magnusson traf vom Siebenmeterpunkt nur die Latte (32.) und im Gegenzug verkürzte Wetzlar auf 12:13. Dass es nicht noch enger wurde, verhinderte auch Tim Hornke, der für zwei Siebenmeter von der Bank kam und verwandelte.

Weil die Abwehr der Wetzlarer immer besser stand, fanden die Mageburger kaum noch Lücken. Und als Wetzlar zum 16:16 (39.) ausgleichen konnte, mahnte SCM-Trainer Bennet Wiegert in einer Auszeit im Angriff „mehr Kontrolle und Fokus“ und nicht mehr so viel Risiko an. Hornke mit seinem dritten verwandelten Siebenmeter und Preuss sorgten wieder für eine Zwei-Tore-Führung (20:18/46.). Zwischenzeitlich war auch Tobias Thulin ins SCM-Tor gerückt.

Doch das Spiel blieb ein echter Handball-Krimi. Und nachdem Hornke beim 23:21 (55.) auch seinen vierten Siebenmeter verwandelte, zeigte er beim fünften Versuch doch noch Nerven. So kam Wetzlar drei Minuten vor Schluss zum 23:23-Ausgleich. Und 90 Sekunden vor dem Ende lag der SCM sogar mit 23:24 hinten.

Die Magdeburger hatten mit einem 11:19-Lauf ihren komfortablen Vorsprung endgültig verspielt. Obendrauf kamen auch noch zwei Strafminuten für Gisli Kristjansson. Doch der SCM konnte noch einmal antworten und rettete durch Magnusson wenigstens den einen Punkt. Unterm Strich haben die Grün-Roten aber aufgrund des klaren Vorsprungs einen Punkt verschenkt.