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Handball SCM verspielt Sieg bei Füchsen Berlin

In der Handball-Bundelsiga verpasst der SC Magdeburg einen Sieg bei den Füchsen Berlin. Der SCM holt ein 23:23.

Von Janette Beck 26.12.2017, 16:47

Berlin l Die Top-Begegnung des 19. Spieltages der Handball-Bundesliga war ein wahrer Festschmaus. Die Partie vor 9000 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle hatte alles zu bieten, was das Herz begehrt: Kampf, Leidenschaft und attraktiven Handball. Dazu kam ein Duell zweier herausragender Akteure – Michael Damgaard mit sieben Toren auf Magdeburger Seite und der in der Winterpause nach Veszprem wechselnde Petar Nenadic (9) beim Gastgeber.

Zur Krönung gab es nach einer Aufholjagd der Füchse auch noch Spannung und Dramatik pur. Ein Siebenmeter entschied über Freud und Leid – und hinterließ einen Unglücksraben (Robert Weber) und einen gefeierten „Helden“, der das Glück – wenn auch alles andere als redlich verdient – auf seiner Seite hatte (Silvio Heinevetter).

Am Ende des Tages ging SCM-Trainer Wiegert mit einem „bescheidenen Gefühl“ aus der Halle, wie er bei Sky bekannte. Und er sprach von einem „Verlustpunkt“. Nur allzu verständlich, denn es war in Berlin ein SC Magdeburg zu sehen, der nicht nur auf Augenhöhe mit einem der Titelanwärter agierte, sondern über weite Strecken sogar „die bessere Mannschaft“ war. Die zwischenzeitliche 19:13-Führung war verdient (38.). Um so bitterer ist der Nachgeschmack, dass sich die Magdeburger nicht zum ersten Mal in dieser Saison selbst um den verdienten Lohn brachten. Auch gegen die Top-Teams aus Hannover und Kiel waren Sechs-Tore-Vorsprünge nicht ins Ziel gebracht worden.

Auch Wiegert haderte letztlich damit, „nicht konsequent zugepackt“ zu haben. So mussten die Punkte geteilt werden, so dass die Füchse auf Tabellenplatz zwei überwintern und der SCM auf Rang acht.

Einen Vorwurf an seinen Siebenmeterschützen vom Dienst, der im entscheidenden Moment Nerven zeigte, wollte der SCM-Coach nicht machen, denn Fehler könnten in einer Sportart wie Handball nun mal passieren.  „Das ist Roberts Job. Wir dürfen es eben erst gar nicht auf den Siebenmeter ankommen lassen.“ Indes sprach Ex-Welttorhüter Henning Fritz, Co-Kommentator  bei Sky, davon, dass sich Weber den von Heinevetter parierten  Strafwurf „ans Hemd nageln“ müsse. „Das war zu lässig.“

Allerdings ging dem „Finale Furioso“ auch eine Unsportlichkeit  des Berliner Keepers voraus, der sich in der zweiten Halbzeit steigerte und so neben Nenadic, der 14 Sekunden vor Schluss das 23:23 erzielte, zum „Retter“ des Punktes avancierte. Welche provozierende Worte er inklusive des bedrohlich erhobenen Zeigefingers in Richtung Weber „losgelassen“ hatte, wollte Heinevetter nicht verraten. „Egal was gesagt wurde – das erzählt man nicht unter Sportsfreunden.“ Zum Spiel selbst erklärte der Nationaltorhüter:  „Ich bin einfach nur kaputt. Das war eine sehr intensive Partie. In der ersten Halbzeit kamen wir überhaupt nicht ins Spiel und haben viele einfache Tore bekommen. Aber wie wir uns in der zweiten Hälfte zurückgekämpft haben, das war nicht schlecht.“

Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl - Nenadic 9/2, Fäth 4, Gojun 2, Kopljar 2, Lindberg 2/1, Mandalinic 2, Elisson 1, Zachrisson 1
SC Magdeburg: Green, Quenstedt - Damgaard 7, Musche 4, Weber 4/1, Zelenovic 3, Christiansen 2, Musa 2, Bezjak 1, Pettersson, Mertens, Kalarasch

Schiedsrichter: Immel (Tönisvorst)/Klein (Ratingen). Siebenmeter: Füchse 6/2, SCM 3/1. Zeitstrafen: 2 / 2

Mehr Informationen zum SC Magdeburg gibt es hier.