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Handball SCM: Zelenovic will Titel zum Abschied

Nemanja Zelenovic vom SC Magdeburg ist auf Abschiedstour. Und er hofft, dass diese mit einem Titel endet.

Von Daniel Hübner 21.11.2017, 00:01

Magdeburg l Es wird in dieser Woche ganz sicher keinen Kurs in Zeichensprache geben für den SC Magdeburg. Aber mit Händen und Füßen, Gesten und Mimik werden die Grün-Roten in der City Hall in Constanta am kommenden Sonntag (Anwurf: 17 Uhr) kommunizieren müssen. „Die Unterstützung der Fans in der kleinen Halle ist überragend“, berichtete nämlich Nemanja Zelenovic. So überragend, dass ein Spieler weder das Wort des Mitspielers noch das eigene wirklich gut versteht.

Aber wenn es nach Zelenovic geht, geht es in diesem Rückspiel der dritten Runde im EHF-Cup sowieso vor allem um die Ausstrahlung des SCM, darum, „von Beginn an Druck zu machen und konzentriert zu sein“. Um so ziemlich alles also, was Grün-Rot beim schwachen Auftritt im Hinspiel am Sonntag in der Getec-Arena (27:25) vermissen ließ. Und um so ziemlich alles, um im Rückspiel bestehen zu können. Denn Zelenovic würde sich gerne mit einem Titel vom SCM verabschieden.

Der Serbe weiß also, was die Magdeburger an der rumänischen Schwarzmeerküste erwartet, er ist dort einst mit RK Celje (Slowenien) aufgelaufen. Über Wisla Plock (Polen) erreichte er dann im November 2015 die Elbe, die Bundesliga. Im nächsten Sommer geht allerdings seine Reise bereits weiter – zum Ligakonkurrenten nach Göppingen. „Ich wollte in der Bundesliga bleiben, weil ich hier meine Qualitäten am besten zeigen kann“, sagte der 27-Jährige, der bei Frisch Auf einen Zweijahreskontrakt unterschrieben hat: „Ich denke, dass ich Göppingen helfen kann.“

Er selbst hatte mit der Entscheidung für den Wechsel gewartet, bis sich die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung beim SCM komplett zerschlugen. Und natürlich hatte das letztlich nicht nur sportliche Gründe, sondern auch finanzielle. Zelenovic redet nicht darüber. Er sagte lediglich: „Das ist nun mal das Geschäft.“ Das Geschäft des SCM sah dann vor, den Abgang Zelenovic‘ und die Verpflichtung seines Nachfolgers Albin Lagergren (Schweden) gleichzeitig zu verkünden.

„Ich werde mich in meinem letzten halben Jahr voll auf meine Aufgaben beim SCM konzentrieren, und dann muss es weitergehen“, sagte Zelenovic, der in den bisherigen 14 Bundesliga-Einsätzen 27 Treffer aus dem rechten Rückraum erzielte und 18 Torvorlagen lieferte. Sportlich geht es für den SCM nicht erst am nächsten Sonntag, sondern bereits am Donnerstag weiter: in der Liga bei der SG Flensburg-Handewitt (19 Uhr). Das passt den Magdeburgern offenbar ganz gut. „Das freut mich, dass wir zwischen den EHF-Cup-Spielen die schwere Aufgabe gegen Flensburg haben“, erklärte Zelenovic.

Denn schon dort kann der SCM vieles besser machen als am Sonntag gegen Constanta. Schon dort kann er eine Ausstrahlung zeigen. Und versuchen, wieder ins hauseigene Tempospiel zu kommen. Und kämpfen. Dinge also, die „eine Magdeburger Mannschaft ausmachen sollten“, erklärte Coach Bennet Wiegert, „Grundvoraussetzungen für unser Spiel“. Die muss man mehr als vier Monate nach dem Start in die Saisonvorbereitung eigentlich niemandem mehr erklären. Auch nicht in Zeichensprache.

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