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Handball Steinert kämpft sich beim SCM heran

Warum Christoph Steinert beim SC Magdeburg noch nicht so glänzen kann wie zuvor in Erlangen.

Von Christian Elsaeßer 13.12.2019, 00:01

Magdeburg l Christoph Steinert geht es in diesen Tagen auch nicht anders als Millionen Deutschen. Die Wochen vor Weihnachten sind Wochen der Fest-Vorbereitung. Also nutzte der Rückraumspieler des SC Magdeburg am Donnerstag mit seiner Frau Anne den Tag, um Weihnachtsgeschenke für die Familie zu kaufen. Wobei: „Wir sind gut vorbereitet“, erzählte Steinert schmunzelnd. „Wir wissen nämlich schon, welche Geschenke wir kaufen wollen.“

Vorbereitung ist eben alles. Wer sollte das besser wissen als Leistungssportler wie Steinert und seine Frau Anne, die selbst Handball-Nationalspielerin war? Und Vorbereitung ist vielleicht auch das große Thema, das den Handballer Steinert gerade umtreibt.

So richtig hat der 29-Jährige den Anschluss im Team des SCM nämlich noch immer nicht gefunden. Er war mit großen Erwartungen aus Erlangen gekommen, war dort einer der besten Schützen der Liga. Und nun? 16 Einsätze, zwölf Tore. An Steinerts Rolle als Nummer zwei im rechten Rückraum hinter Albin Lagergren hat sich auch vor dem letzten Hinrundenspiel am Sonnabend gegen den Bergischen HC nicht viel verändert. Der Schwede erhält deutlich mehr Einsatzzeit.

„Ich bin ehrgeizig, natürlich will ich so viele Minuten spielen, wie es geht“, sagt Steinert. „Ich verstehe aber auch, dass das System, das wir spielen, eher zu Albin passt.“ Was er meint: Der SCM ist eine immens spielstarke Mannschaft, die weniger den Distanzwurf als Abschluss forciert, als vielmehr den Durchbruch bis zum Kreis sucht. „Wir sind keine Mannschaft, in der der Rückraum 30 Würfe hat. Wir haben extrem starke Außen und versuchen eher, Würfe für die Außen zu kreieren.“

Genau das zeigt sich auch in den Zahlen: Steinert hat neun Torvorbereitungen. Lagergren, der selbst auch erst eher bescheidene 39 Rückraum-Tore in 16 Spielen geworfen hat, kommt auf 28 Assists.

Christoph Steinert ist also noch immer in der Anpassungsphase. Und er schätzt seine Situation auch realistisch so ein. „Ich glaube, dass ich mich schon ziemlich gut angepasst habe auf das System. Es gelingt mir immer besser, zwei Abwehrspieler zu binden und damit Räume für die Mitspieler zu schaffen“, sagt er. „Aber richtig ist auch, dass ich noch nicht so eingespielt bin wie andere.“

Wie zuletzt das Spiel im EHF-Cup gegen Gornik Zabrze gezeigt hat. „Da habe ich 45 Minuten gespielt und es hat gut funktioniert für mich“, sagt Steinert. Auch, weil das System gegen den schwächeren Gegner ein wenig angepasst war. „Wir haben mehr gekreuzt, dadurch konnte ich Druck in die Mitte entwickeln“, sagt Steinert. Soll heißen: Durch viel Bewegung gab es Platz, auch aus dem Rückraum zu werfen. Vier mal traf er in diesem Spiel.

In der kommenden Saison, wenn Albin Lagergren zu den Rhein-Neckar Löwen abgewandert ist, wird auf Christoph Steinert wesentlich mehr Verantwortung liegen. „Ich bin sehr zuversichtlich“, sagt er über seine Anpassung an das SCM-Spielsystem. „Es wird immer besser.“

So gesehen ist diese Saison in gewisser Weise eine gute Vorbereitung. Und Vorbereitung, das gilt nicht nur bei Weihnachtsgeschenken, ist eben alles.