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Handball Thulin überzeugt beim SCM-Sieg

Am 32:24 des SC Magdeburg gegen Dessau-Roßlau hatte SCM-Torwart Tobias Thulin mit tollen Paraden einen sehr großen Anteil.

Von René Miller 21.09.2020, 01:01

Magdeburg l Als Christian O‘Sullivan nach dem Testspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV gebeten wurde, Tobias Thulin mal kurz zum Interview aus der Kabine zu holen, nickte der SCM-Kapitän zustimmend. „Gerne. Denn er war heute wirklich richtig gut“, lobte O‘Sullivan. Zuvor hatte der Norweger das klare 32:24 (16:13) am Sonnabend in der Getec-Arena gegen den Zweitliga-Aufsteiger aber eher kritisch analysiert.

„Wir haben uns nicht gut genug präsentiert und können viel besser spielen. Auch wenn wir noch in der Vorbereitung sind und vielleicht etwas müde nach dem harten Training sind, darf das keine Ausrede sein“, sagt O‘Sullivan und schaut dabei schon auf die neue Saison: „Da werden wir auch sehr viele Spiele innerhalb kurzer Zeit haben und müssen dabei auch unser Level abrufen können.“

Der Zweitligaaufsteiger machte es den Grün-Roten vor rund 300 Zuschauern lange Zeit richtig schwer. Nach vier Minuten lag der SCM sogar schon 2:4 zurück. Per Kempa konnte Tim Hornke in der 8. Minute nach einem Zuspiel von Lukas Mertens zwar ausgleichen, aber kurz darauf lagen die Gastgeber wieder hinten (6:8). Den Dessauern wurde es auch viel zu leicht gemacht, zu Toren zu kommen. Da sprachen schon während des Spiels das Gesicht und die Gesten von Trainer Bennet Wiegert Bände.

„Ich wäre gerne zufriedener ins Wochenende gegangen. Und ich hoffe, dass es der Mannschaft ähnlich geht. Denn ich konnte aus dem Spiel nicht alles mitnehmen, was ich gerne mitgenommen hätte“, analysierte Wiegert dann nach dem Spiel. Auch Michael Damgaard sah noch viel Luft auf der Leistungsskala nach oben. „So ein Spiel müssen wir eigentlich noch höher gewinnen. Aber dafür hätten wir den einen oder anderen Schritt mehr machen müssen“, meinte der Däne, der mit sechs Treffern bester Werfer bei den Grün-Roten war.

So richtig in Fahrt kamen die Magdeburger erst gegen Ende der ersten Spielhälfte. SCM-Torwart Jannick Green erhielt endlich mehr Unterstützung durch seine Vorderleute und konnte einige gute Paraden hinlegen. Nach 21 Minuten zogen die Magdeburger durch einen Treffer von Lukas Mertens beim 11:9 erstmals auf zwei Tore davon. Per Siebenmeter sorgte Hornke für den 16:13-Pausenstand.

Kurz vor dem Gang in die Kabine war das Entsetzen bei den Gästen groß. Torwart Phi-lipp Ambrosius blieb nach einer Parade liegen und hatte sich am linken Knie verletzt. „Es könnte etwas am Meniskus sein, aber das wird am Montag genauer untersucht“, verriet der 27-jährige, der die zweite Halbzeit mit einem Verband am Knie von der Bank aus verfolgen musste.

Neben den Seiten wurde nach der Pause auch kräftig durchgewechselt. Tobias Thulin rückte für Green zwischen die Pfosten. Und auf den Außen legten Matthias Musche und Daniel Pettersson los. Und weil Thulin stark hielt, kam der SCM auch endlich richtig ins Tempospiel. Nach 36 Minuten wurde der Vorsprung auf 19:14 ausgebaut. In der 40. Minute hieß es durch einen Wurf von O‘Sullivan über das gesamte Feld ins leere Tor der Gäste sogar 22:14.

Und diesen klaren Vorsprung gab der Bundesligist auch nicht mehr aus der Hand. Auch weil der überragend haltende Thulin kurz vor Schluss sogar noch einen Siebenmeter von Ex-Youngsters-Spieler Yannick Danneberg parierte.

Der von allen Gelobte gab sich aber gewohnt bescheiden, als er frisch geduscht aus der Kabine kam. „Für mich ist es immer wichtig, dass ich sofort gut ins Spiel reinkomme. Das ist für den Kopf immer ganz gut“, erzählt Thulin, der ja gleich die ersten zwei Würfe auf sein Tor gehalten hatte und dann fast unbezwingbar war. Gäste-Trainer Uwe Jungandreas: „Nach der Pause sind wir an Thulin gescheitert. Da haben wir selbst die klarsten Chancen nicht nutzen können.“

Für den SCM ganz wichtig, ein richtig starkes Torwartduo zu haben. Thulin: „Wir haben im Herbst richtig viele Spiele. Da werden wir alle auf unsere Einsatzzeiten kommen.“

Zunächst steht Donnerstag erneut ein Testspiel gegen Dessau-Roßlau an. Dann allerdings ohne Fans, weil sich der SCM darauf konzentriert, am Freitag gegen Hannover erstmals wieder 1000 Zuschauer in die Getec-Arena lassen zu dürfen.