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SC MagdeburgVan Olphen fordert Kaltschnäuzigkeit

Der SC Magdeburg reist nach der Länderspielpause am Sonntag nach Göppingen. Kapitän Fabian van Olphen fordert mehr Kaltschnäuzigkeit.

Von Daniel Hübner 10.11.2016, 00:01

Magdeburg l Fabian van Olphen ist mit etwas Wut im Bauch von der Qualifikation zur Europameisterschaft 2018 zurückgekehrt. Nicht, dass der Kapitän des Handball-Bundesligisten SC Magdeburg seiner niederländischen Nationalmannschaft einen Vorwurf machen würde, „denn alle haben stark gekämpft“, sagte er. Aber nach einer 23:17-Führung mit 27:28 gegen Ungarn verloren zu haben, „das war sehr schade“, bestätigte van Olphen.
Womöglich war van Olphen mit ähnlicher Wut im Bauch bereits zur Länderspielreise aufgebrochen. Wenn es derzeit darum geht, das größte Defizit seiner Clubmannschaft zu definieren, dann steht für ihn über allem der Begriff: Angriff. Von der Schlappe in Minden (24:34) vor fast drei Wochen will der 35-Jährige dabei gar nicht reden, damals stand ihm nach der Schlusssirene nicht etwa Wut, sondern pure Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. „Der Mannschaft habe ich keinen Vorwurf gemacht, man muss sich immer an die eigene Nase fassen.“ Aber gegen Kiel im Pokal (21:22) und gegen die Füchse Berlin (29:29) fällt sein Urteil anders aus: „Wir lassen zu viel im Angriff liegen.“
Mag sein, dass es noch am Zusammenspiel fehlt, dass der Däne Mads Christiansen und der Norweger Christian O’Sullivan noch nicht vollständig ins System integriert sind, aber van Olphen vermisst vor allem „die Kaltschnäuzigkeit bei den freien Chancen“. Das kann er auch nicht mit dem vermeintlichen Druck erklären, der nach einem schlechten Saisonstart, wie ihn der SCM erlebte, zwangsläufig auf den Akteuren lastet. „Viele Spieler sind lange genug in der Bundesliga dabei“, erklärte van Olphen und zog den Vergleich zum Pokal-Triumph im vergangenen Mai: „Da war der Druck auch sehr groß.“ Es sind also die nüchternen Zahlen, die seine Ansicht belegen: „Wir vergeben zu viel durch technische Fehler und Fehlwürfe.“ Die Angriffsquote des SCM liegt im Schnitt bei 58,85 Prozent.
Das Gefühl, dass er zumindest in den letzten beiden Partien gewonnen hat, stimmt ihn trotzdem positiv: „Für mich ist die Einstellung immer das Wichtigste, und die war in beiden Spielen gut.“ Und die soll nun am Sonntag auch in Göppingen (17.15 Uhr) abgerufen werden. „Das wird ein heißes und enges Spiel, zumal auch Göppingen den eigenen Erwartungen hinterherläuft“, weiß der Kapitän. Der Tabellenzwölfte (7:13 Punkte) empfängt also den Tabellenneunten (10:10). Und über dieses Match hinaus will van Olphen auch gar nicht schauen. „Ich will dieses Spiel gewinnen, und dann konzentriere ich mich auf die nächste Aufgabe.“