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Handball-WM O'Sullivan vom SCM mit größter Titelchance

Beim SC Magdeburg vereint, in den Nationalteams getrennt. Immerhin sieben Spieler des SCM sind bei der Handball-WM in Ägypten dabei.

Von René Miller 14.01.2021, 10:12

Magdeburg l Ab heute werden die SCM-Fans auch aufmerksam zur WM nach Ägypten schauen. Welcher Magdeburger hat die größten Titelchancen? Wer könnte zuerst wieder zurück an der Elbe sein? So sieht es bei den SCM-Spielern und ihren Nationalteams aus:

Moritz Preuss (Deutschland): Der Kreisläufer weiß, dass seine Einsatzzeiten möglicherweise gering sein werden. Aber wenn er gebraucht wird, will er da sein. Dass hat er am Sonntag gegen Österreich mit zwei Toren bei zwei Versuchen wunderbar gezeigt. Und gerade bei großen Turnieren wächst man als Spieler auch mal über sich hinaus. Das erhoffen sich die Fans auch vom deutschen Team. Weil in der Hauptrunde als Top-Team nur Spanien möglich ist, dürfte das Viertelfinale definitiv machbar sein. Dort könnten aber Norwegen und Frankreich warten.

Christian O’Sullivan (Norwegen): Der SCM-Kapitän ist eine feste Größe in der norwegischen Nationalmannschaft und hat auch die größten Aussichten aller Magdeburger auf den WM-Titel. 2017 und 2019 schafften er es mit Norweger jeweils ins Finale und will im dritten Anlauf endlich einmal jubeln. Die Generalprobe verlief mit einem 36:34-Sieg in Dänemark zufriedenstellend. O’Sullivan erzielte dabei drei Tore. Ob im Rückraum links oder zentral – „Sulli“ ist auch im Nationalteam ein wichtiger Taktgeber und Tempomacher. „Er ist so etwas wie ein Manager in unserem Team“, lobt Trainer Christian Berge, der mit Sander Sagosen und Bjarte Myrhol auch noch Spieler hat, die eine Partie allein entscheiden können.

● Zeljko Musa (Kroatien): Für Musa ist es wohl die letzte Chance, seine erfolgreiche Karriere mit einem WM-Titel zu krönen. Die am Wochenende geplante Generalprobe in Spanien fiel aufgrund des Wintereinbruchs auf der iberischen Halbinsel zwar aus. Aber in Zagreb hatten die Kroaten die Neuauflage des letzten EM-Finales mit 31:28 gewonnen und viel Selbstvertrauen getankt. Musa erzielte zwei Tore und war wie beim SCM auch ein echter Fels am eigenen Kreis. „Wir sind bereit, motiviert und können es kaum erwarten, bis die Weltmeisterschaft beginnt“, teilte der 35-Jährige auf der SCM-Homepage mit. Die Gruppe dürfte gegen Katar, Japan und Angola ein lockerer Aufgalopp werden. In der Hauptrunde wartet zwar Dänemark. Aber bei möglichen Viertelfinalgegnern wie Schweden oder Slowenien sind die Kroaten ein heißer Kandidat für das Halbfinale.

● Omar Ingi Magnusson und Gisli Kristjansson (beide Island): Bei der WM wollen auch die SCM-Isländer weiter auf sich aufmerksam machen. Besonders große Hoffnungen liegen dabei auf den Schulter von Magnusson, der nach dem Ausfall von Aron Palmarsson möglicherweise sogar für die Spielmacher-Position infrage kommt. In den beiden EM-Qualispielen gegen Portugal (32:23 und 24:26) war er eine feste Größe. Auch Gisli Kristjansson gehörte zum Kader. Pikant vor allem, dass es heute gleich zum WM-Auftakt erneut gegen Portugal geht. Mehr als die Hauptrunde dürfte für Island aber nicht drin sein.

● Piotr Chrapkowski (Polen): Die Polen haben sich in der EM-Quali mit zwei deutlichen Siegen gegen die Türkei auf die WM eingeworfen. Dass es für ein WM-Ticket reichte, hängt aber eher mit der auf 32 Teams aufgestockten WM zusammen. Denn so ist Piotr Chrapkowski als Kapitän mit seinem Team dank einer Wildcard auch dabei. In der Gruppe dürften sich die Polen hinter Spanien mit Brasilien und Tunesien um das Ticket für die Hauptrunde streiten. Dann könnte es beim Spiel gegen Deutschland zum Duell zwischen den Magdeburgern Chrapkowski und Preuss kommen. Die K.o.-Runde dürfte aber ein Traum bleiben.

● Daniel Pettersson (Schweden): Statt sich auf die WM einzuspielen, musste Rechtsaußen Daniel Pettersson mit dem kompletten schwedischen Nationalmannschaft in die Quarantäne. Nachdem Wetzlars Kreisläufers Anton Lindskog positiv auf Corona getestet wurde, mussten die Tre Kroners ihre zwei EM-Qualispiele gegen Montenegro absagen. Der Ex-Magdeburger Albin Lagergren wird aufgrund eines positiven Tests erst gar nicht mit nach Ägypten fliegen. Und statt gegen Tschechien geht es heute zum Auftakt gegen Nachrücker Nordmazedonien. Im Kampf um den Gruppensieg ist Ägypten der heißeste Konkurrent.