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Handball Zelenovic wird den SCM vermissen

Nemanja Zelenovic läuft am Sonntag im Bundesliga-Heimspiel des SC Magdeburg gegen MT Melsungen zum letzten Mal für die Grün-Roten auf.

Von Thomas Juschus 01.06.2018, 01:01

Magdeburg l So richtig konnte sich Nemanja Zelenovic mit seinem bevorstehenden Abschied beim SC Magdeburg noch gar nicht beschäftigen. Der Serbe ist im Stress: Einerseits wird seit Tagen sein rechtes Sprunggelenk behandelt, um im letzten Punktspiel der Saison am Sonntag gegen MT Melsungen (Getec-Arena, 15 Uhr, live auf Sky) nochmals für die Grün-Roten auflaufen zu können. Andererseits ist Zelenovic schon fleißig am Kistenpacken und seinen Umzug nach Göppingen am vorbereiten, wo er beim Bundesliga-Konkurrenten FrischAuf die nächsten zwei Jahre unter Vertrag stehen wird.

Bereits seit Ende Oktober steht fest, dass der Linkshänder – für ihn kommt der Schwede Albin Lagergen von IFK Kristianstad – den SCM verlassen wird. Ein weiterer Grund, warum der 27-Jährige seinen Abschied wohl eher pragmatisch sieht und nicht emotional überhöht. „Ich hatte hier in Magdeburg eine richtig gute Zeit. Aber so ist das Leben. Ich wollte den nächsten Schritt in meiner Karriere machen. Jetzt freue ich mich auf eine andere gute Mannschaft, um dort meine Qualität zu zeigen“, sagt Zelenovic, der 82 Bundesliga-Spiele (189 Tore) für Magdeburg absolvierte.

Beim SCM hätten sie den Rückraumspieler durchaus gern behalten – letztlich scheiterte eine Vertragsverlängerung wohl am lieben Geld, was offiziell natürlich niemand bestätigen möchte. „Es gab schon eine Möglichkeit, hierzubleiben. Wir haben aber nicht zusammengefunden. Ich habe mich professionell verhalten und mich bis zum Schluss eingebracht“, sagt Zelenovic.

Künftig verdient der serbische Nationalspieler seine Brötchen also bei FrischAuf Göppingen, wo schon der Ex-Magdeburger Jacob Bagersted spielt. „Ich habe in einer guten Mannschaft einen Vertrag unterschrieben. Auch in Göppingen spielen die Jungs mit einem großen Herz, das ist wichtig, um Erfolg zu haben“, sagt Zelenovic.

Auch das Umfeld ist bereitet – die Umzugskisten können auf den Weg gebracht werden: „In Göppingen habe ich eine schöne Wohnung gefunden. Wenn Besuch kommt, können wir zu Fuß zur Arena gehen. Es ist alles vorbereitet, um mich ab Juli auf Handball zu konzentrieren“, sagt Zelenovic, der sich besonders freut, das dann auch Jovana mehr Zeit mit ihm verbringen wird. Seine Freundin hat das Zahnmedizin-Studium abgeschlossen und muss nicht mehr zwischen Deutschland und Serbien pendeln.

Als Zelenovic im August 2015 beim SCM anheuerte, um im rechten Rückraum Jure Natek und Andreas Rojewski zu entlasten, erfüllte sich für den Handball-Profi ein Traum, wie er sagt. Gleich in seiner ersten SCM-Saison gelang mit dem DHB-Pokalsieg 2016 ein Titelgewinn. „.Es war zu jeder Zeit die richtige Entscheidung, nach Magdeburg zu gehen“, sagt er. Auch in dieser Saison waren der SCM und Zelenovic dicht an einem Titel, in DHB-Pokal und EHF-Cup. „Natürlich hätte ich gern noch einen Pokal gewonnen, das wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Aber wir haben auch so eine überragend gute Saison gespielt“, sagt Zelenovic, der am Sonntag helfen will, mit einem Heimsieg Platz vier in der Bundesliga zu sichern.

Ob Zelenovic, der nicht nur sportlich, sondern auch menschlich eine Lücke hinterlässt, zu seinem „Abschiedsspiel“ tatsächlich auflaufen kann, entscheidet sich wohl erst kurzfristig. Die letzten Tage laborierte er an einer Sprunggelenksverletzung. „Ich wurde die ganze Woche behandelt. Es ist besser geworden – ich bin zuversichtlich“, sagt er.

Direkt nach der Partie gehen Mannschaft und Trainer auseinander – einige Spieler haben noch Verpflichtungen in der Nationalmannschaft, für andere beginnt die Sommerpause – für wieder andere wartet eine neue Station. Was Nemanja Zelenovic am meisten fehlen wird in Magdeburg? „Ich werde vor allem die Jungs vermissen. Und die Unterstützung der Fans – das war überragend.“

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