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WM-Vorbereitung Traum vom Edelmetall: Handballerinnen starten WM-Countdown

Die deutschen Handballerinnen arbeiten in Schaffhausen am letzten Feinschliff für die Heim-WM. Der Bundestrainer kann den Beginn des Turniers in Deutschland und den Niederlanden kaum erwarten.

Von Eric Dobias, dpa 17.11.2025, 08:12
Markus Gaugisch hofft mit den deutschen Handballerinnen auf eine erfolgreiche Heim-WM.
Markus Gaugisch hofft mit den deutschen Handballerinnen auf eine erfolgreiche Heim-WM. Rolf Vennenbernd/dpa

Schaffhausen - Voller Energie und Enthusiasmus stürzte sich Markus Gaugisch mit den deutschen Handballerinnen in die heiße Phase der WM-Vorbereitung. „Alle schauen positiv nach vorn. Ich freue mich darauf, mit allen in den Kampf zu ziehen“, sagte der Bundestrainer zum Start des finalen Lehrgangs und kündigte an: „Wir drücken aufs Gaspedal.“

Mit großer Vorfreude und einem klaren Plan versammelte Gaugisch seine 17 WM-Fahrerinnen in Schaffhausen für den letzten Feinschliff. „Wir haben in den vergangenen Lehrgängen verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Jetzt geht es darum, unser Spiel final zusammenzufügen“, umriss der 51-Jährige die Aufgabe für die Tage bis zum Auftaktspiel bei der Heim-Weltmeisterschaft gegen Island am 26. November in Stuttgart.

Die beiden letzten Test-Länderspiele gegen die Schweiz am Donnerstag in St. Gallen und Samstag in Göppingen sollen noch einmal Rückenwind geben für die WM-Mission, die Gaugisch und sein Team am liebsten mit dem ersten Edelmetall seit Bronze vor 18 Jahren beenden wollen. „Jeder hat den Traum, nach Rotterdam zu gehen“, sagte Gaugisch. In der niederländischen Hafenstadt werden am Final-Wochenende die Medaillen vergeben.

DHB-Team plant fest mit Viertelfinale

Zuvor muss die DHB-Auswahl ihre Hausaufgaben erledigen. In der Vorrunde sind Außenseiter Uruguay und Serbien die weiteren Gegner in der Gruppe C. Auch in der Hauptrunde in Dortmund warten machbare Aufgaben, weshalb Gaugischs Gedanken schon jetzt um den 9. Dezember kreisen.

„Wir hatten eine ordentliche Auslosung und können unseren Weg ambitioniert angehen. Das Viertelfinale ist der Siedepunkt, das Knackpunktspiel. Wir müssen unsere Leistung bis dahin auf das Maximum treiben und dann Bestleistung auf die Platte bringen. High End in Dortmund“, beschrieb der Bundestrainer seinen Turnier-Fahrplan. Mögliche Gegner für das K.-o.-Spiel sind Olympiasieger und Europameister Norwegen und der Olympia-Vierte Schweden. 

Fans sind wichtiger Faktor

Für Gaugisch, dessen Sohn Kalle unlängst mit der U19-Auswahl WM-Gold gewann, ist es bereits das fünfte große Turnier seit der Amtsübernahme im April 2022. Und doch fiebert er den Auftritten ganz besonders entgegen. „Ich wünsche mir eine Halle, die Druck macht und uns Rückenwind gibt. Es macht schon was mit dir, wenn du Unterstützung bekommst. Das soll Freiheit geben und keine Last sein“, sagte Gaugisch über den Heimvorteil.

Mit den Fans im Rücken erhofft er sich endlich den Schritt unter die besten Vier, an dem die DHB-Auswahl seit dem EM-Halbfinale 2008 regelmäßig gescheitert ist. „Die Realität zeigt, dass wir nicht Favorit sind und es keine Selbstverständlichkeit ist. Wir müssen über uns hinauswachsen, dabei können uns die Zuschauer helfen“, sagte der Bundestrainer.

Vorbereitung gibt Zuversicht

Zunächst geht es aber um einen gelungenen WM-Start, weshalb Gaugisch die verbleibenden Tage optimal nutzen will. „Man kann die Spielerinnen nicht auf alles vorbereiten, aber das Bewusstsein schaffen, was wir haben wollen und diese Dinge verfestigen“, sagte er. 

Generell geht Gaugisch die Endrunde mit großer Zuversicht an. „Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung in diesem Jahr. Wir haben neue Dinge implementiert und neue Spielerinnen, die sich ein Stück weit etabliert haben“, resümierte er. Mit Dänemark und Co-Gastgeber Niederlande wurden auf dem Weg zur WM zudem zwei Top-Teams geschlagen. „Das ist eine Bestätigung für die Arbeit und gibt ein bisschen Rückenwind“, sagte Gaugisch.

Ein erfolgreiches Turnier würde nicht nur dem Frauen-Handball in Deutschland einen Schub geben, sondern auch seiner Trainerkarriere. Schließlich läuft Gaugischs Vertrag im Frühjahr 2026 aus. Begeisternde Auftritte und womöglich eine Medaille wären starke Argumente für eine Verlängerung. Auch deshalb gilt für Gaugisch das WM-Motto: „Für uns ist wichtig, was auf der Platte passiert. Daran werden wir gemessen.“