Handball-Bundesliga Klare 23:32-Niederlage gegen neuen Tabellenführer Kiel / Omeyer überragend Harmloser Angriff - SCM chancenlos
Ohne den Hauch einer Chance hat der SC Magdeburg am Sonntagabend sein Heimspiel gegen den neuen Spitzenreiter THW Kiel mit 23:32 (10:18) verloren. In einer einseitigen Partie vor 7011 Zuschauern waren Andreas Rojewski und Robert Weber mit je vier Treffern erfolgreichste SCM-Schützen.
Magdeburg l Die Kieler hatten im Kampf um die Meisterschaft am Vortag unverhofft Rückenwind bekommen, und das ausgerechnet vom HSV Hamburg. Der Dauerrivale feierte einen 34:28-Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen und könnte dem THW den Weg zum Titel geebnet haben.
Aufgrund der langjährigen Erfahrung sowie der Negativ-Statistik im Hinterkopf (von 25 Pflichtspielen in Magdeburg konnte der THW nur neun gewinnen) war THW-Coach Alfred Gislason auf harte Gegenwehr gefasst: "Eine Partie beim SC Magdeburg ist traditionell eines unserer schwersten Auswärtsspiele der Saison. Unser Anspruch ist es dennoch, jedes Spiel gewinnen zu wollen."
Gesagt, getan. Die Gäste gingen konzentriert und mit viel Druck, Spielwitz und Tempo in die Partie, so dass der SCM früh mit 1:5 (8. Minute) in Rückstand geriet. Mühte sich die Abwehr noch redlich, fiel den Hausherren im Angriff nicht viel ein. Sie agierten hilf-, ideen- und strukturlos. Stian Tönnesen war offensichtlich schnell mit seinem Spielmacher-Latein am Ende, wurde alsbald von Bennet Wiegert ersetzt.
Die Würfe, die Richtung Tor kamen, waren oft unvorbereitet oder ohne Durchschlagskraft eine Beute von Thierry Omeyer (überragend mit 24 Paraden). Für SCM-Trainer Frank Carstens der Schlüssel für die Niederlage: "Wir hatten überhaupt keine Durchschlagskraft." Die eklatante Abschlusschwäche nutzend, startete der THW-Express durch, zog vom 6:3 (10.) auf 11:3 davon (17.). Und da waren beim Gegner noch nicht einmal die Asse (Jicha, Palmarsson, Ahlm, Klein) im Spiel. Als auch diese nach gut 20 Minuten "warm" waren, drohte dem SCM beim 6:17 (25.) die Demontage.
In der zweiten Hälfte konnte es gegen die weiter cool durchziehenden Kieler eigentlich nur noch um Schadens-Korrektur gehen. Blieb der Angriff weiter blass (insgesamt 29 Fehlwürfe), steigerte sich zumindest die Deckung ein wenig. So konnte die Niederlage wenigstens noch im einstelligen Bereich gehalten werden. Zu mehr fehlt dem SCM derzeit einfach das Format.
Magdeburg: Gustavsson, Eijlers - Wiegert 3, Kneer 1, Rojewski 4, Musche 2, Landsberg 1, van Olphen 3, Hornke, Grafenhorst, Tönnesen, Schäpsmeier 3, Weber 4/3, Jurecki 2
Kiel: Omeyer, Palicka - Toft Hansen 3, Sigurdsson 1, Sprenger, Ahlm 4, Zeitz 3, Palmarsson 3, Narcisse 2, Ilic 7/4, Klein, Jicha 1, Vujin 7, Eckberg 1
Schiedsrichter: Fleisch/Rieber (Nellingen/Nürtingen). Zuschauer: 7011. Siebenmeter: SCM 4/3, Kiel 5/4. Zeitstrafen: 4/3.