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Handball, Sachsen-Anhalt-Liga Saisonrückblick der SG Eintracht Glinde / Mannschaft bleibt trotz des Abstieges beisammen "Jeder hat gezeigt, dass er bereit ist, ans Limit zu gehen"

Von Tino Schönberg 08.06.2013, 01:15

Glinde l Abstiege sind für gewöhnlich bitter und brauchen eine gewisse Zeit der Verarbeitung. Diese Umstände den Handballern der SG Eintracht Glinde abzusprechen, wäre falsch, aber muss im Falle dieser jungen und durchaus talentierten Mannschaft eine andere Messlatte zur Bewertung der Saison in der Sachsen-Anhalt-Liga angelegt werden.

"Einstellung und Kampfgeist stimmten."

So fehlte letztlich die Kontinuität und Stabilität, um über die generelle Außenseiterrolle hinauszukommen. Der Neu-Coach und häufig als Spielertrainer agierende Tristan Staat dazu: "Wir hatten Alles. Einen Trainingsauftakt mit 16 Spielern und Partien, in denen sogar ein Torhüter als Feldspieler aufgeboten werden musste." Staat war dennoch sehr stolz auf das Team, das "immer die richtige Einstellung fand und stets mit Kampfgeist agierte". So lässt sich wohl auch der Gang in die Verbandsliga leichter verdauen. "Ein bitterer Beigeschmack bleibt aber."

Am Ende waren es in den meisten Spielen ein paar Prozentpunkte, die eben fehlten. Trotzdem macht Staat ebenso positive Dinge in dieser Saison fest. "Das Team ist sportlich gesehen dennoch der Gewinner. So jung und unerfahren waren wir doch für viele Gegner ein Hindernis und konnten den ein oder anderen ärgern. Deswegen ist auch letztlich bei jedem eine Entwicklung zu erkennen gewesen und niemand hat enttäuscht."

"Haben gezeigt, dass wir als Team agieren können"

Die Highlights aus Staats Sicht waren eindeutig die Derbys gegen die SG Lok Schönbeck. Aus diesen ging die Eintracht mit einem Sieg und einem Remis letztlich sogar positiv hervor. Auch der nicht zu erwartende Auswärtserfolg in Wittenberg/Piesteritz blieb in Erinnerung. "Da hat die Mannschaft bewiesen, dass sie auch als solche agieren und sich stark präsentieren kann."

Nun wird sich zeigen, wie das Team in der neuen Spielklasse zurecht kommt. Die meisten Gegner sind unbekannt und generell ist das Niveau der Verbandsliga schwer einzuschätzen. Umso wichtiger ist es, dass Staat des Team, so wie es die vergangene Saison bestritt, weiter zur Verfügung hat. "Für die kommende Serie bleibt die Mannschaft so zusammen wie sie war. Der Kader umfasst dann 16 Spieler und ich denke, dass diese Zahl durchaus ausreichen sollte.

Auch die Personalie Sascha Timplan ist geklärt. Der von vielen Seiten umworbene Rückraumshooter und Toptorschütze der Sachsen-Anhalt-Liga (214/38 Tore in 26 Spielen) bleibt der SG Eintracht definitiv erhalten. Das war auch zu erwarten, wurde der Timplan nie müde zu beteuern, "dass die Stimmung in der Mannschaft stimmt, ein hohes Potenzial vorhanden ist, um den Angriff auf die Spitze zu wagen."

"Wollen unter die besten Fünf"

Ganz so weit möchte sich Staat dann doch nicht aus dem Fenster lehnen. "Um Himmels Willen. Wir möchten gern unter die ersten fünf Teams der Verbandsliga kommen. Das ist das vorläufige Ziel. Alles was darunter liegt, wäre ein deutliches Verpassen der Zielsetzung. Was allerdings nach oben passiert ist vollkommen offen", fügt Staat mit einem kleinen Lächeln bei.

So ist es schwer vorzustellen, dass sein junges und immer weiter gereifteres Team schlechter als auf dem genannten fünften Tabellenrang einkommt. Ob es letztlich für ganz oben reichen kann, wird sich erst nach der Vorbereitung prognostizieren lassen. Fakt ist aber schon jetzt: Das Team wird viel Freude bereiten.