Handball-Bezirksklasse SG Stahl Blankenburg - HV Wernigerode II 24:23 (10:15)/ Meistertitel an Germania Gernrode Jubel auf der einen, Trübsal auf der anderen Seite
Blankenburg (fbo) l Die SG Stahl Blankenburg hat das letzte Saisonspiel, gleichzeitig das Derby gegen den HV Wernigerode II, knapp mit 24:23 für sich entschieden. Das hatten wohl auch die treuesten Handballfans in Blankenburg noch nicht erlebt. Noch zehn Minuten nach dem Abpfiff standen 100 Handballbegeisterte im Sportforum auf den Rängen und klatschten frenetisch Beifall. Einige konnten kaum glauben, was in den 60 Minuten zuvor passiert war.
Die Blankenburger empfingen zum Saisonfinale den Tabellenführer aus Wernigerode. Für beide Teams stand eine Menge auf dem Spiel, der Sieger sollte die Chance auf den Bezirksliga-Aufstieg haben. Zunächst gelang es keiner Mannschaft, sich entscheidend abzusetzen. Die Abwehrreihen standen auf beiden Seiten, ein guter Torhüter dahinter. Nach dem 5:5 (10.) folgte die stärkste Phase der Gäste. Sie zeigten den größeren Siegeswillen und zogen den Hausherren mit kompromissloser Abwehr den Nerv. Die Blankenburger Spieler verzettelten sich in Einzelaktionen. Auch eine Auszeit der Stahl-Trainer brachte keine Besserung. So wuchs der Vorsprung bis zur Pause auf 15:10 an.
In der Halbzeit versuchten die SG-Trainer, das Team wieder aufzubauen, doch die ersten Versuche blieben erfolglos. Vergebene Siebenmeter und völlig freistehend scheiterten sie am starken Michael Konstabel im Tor des HVW. Nach 35 Minuten hatte sich am Fünf-Tore-Rückstand nichts geändert (11:16). Doch dann wendete sich das Blatt. Der in der ersten Hälfte schwache Rico Anders traf dreimal von Rechtsaußen, die Hausherren stellten den Anschluss her. Doch die Gäste hatten wieder die bessere Antwort parat, erzielten vier Toren in Folge. Doch die SG Stahl konterte und glich zum 20:20 aus (50.).
Das Sportforum kochte, die Schlussminuten waren nichts für schwache Nerven. Beim 22:21 gelang der SG erstmals die Führung, die Gäste glichen umgehend aus. Dann folgten einige Fehlwürfe auf beiden Seiten, erst Felix Wilde erlöste mit seinen Treffern die Hausherren. Mit dem Schlusspfiff konnte Maik Dörge für die Gäste nur noch auf 24:23 verkürzen.
Der Jubel kannte keine Grenzen. Feiernde Stahl-Spieler auf der einen, niedergeschlagene HVW-Akteure auf der anderen Seite. Die Blankenburger kennen diese Situation noch aus der Vorsaison, verloren sie dort das Saisonfinale gegen Gernrode. Genannte Gernröder sind durch den Nichtantritt von Klein Oschersleben Bezirksklasse-Meister, punktgleich mit den Blankenburgern. Da die Germania wieder in der Bezirksklasse starten will, hat Stahl Blankenburg die Chance zum Aufstieg.
SG Stahl: Eli, Fickenwirth - Wilde (3), Dieterich (4), Kalinovsky (1), Gassmann, Müller, Schnee, Schlemminger (2), Pökel (1), Schulze (5), Gebauer, Anders (4), Wienbreier (1);
HVW II: Konstabel, Grawe - Dörge (3), Lauterbach (5), Elpel, Hoffmann (1), Stagge, Meseck (4), Jahn, Weber (1), Nehrlich (3), Grüning (4), Draffehn (1), Hoffmeister.