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Fußball Jung, erfahren und voller Tatendrang

Mit dem 33-jährigen Andreas Sommermeyer hat Union Schönebeck einen Trainer verpflichtet, der zuletzt Co-Trainer der U 17 vom FCM war.

Von Enrico Joo 15.06.2018, 23:01

Schönebeck l Zu viele Gedanken hat sich Andreas Sommermeyer über die bald mehrmals in der Woche anstehende Fahrt nach Schönebeck aus Magdeburg noch nicht gemacht, aber vielleicht sollte er sich Gedanken darüber machen, ob es sogar sinnvoll ist, den Drahtesel auf Vordermann zu bringen. „Ich wohne in Alt Salbke“, sagt Sommermeyer. „Wenn man fit ist, kann man mit dem Fahrrad nach Schönebeck fahren.“ Dann lacht er.

Verbandsligist Union Schönebeck hat einen neuen Trainer für die kommende Saison. Das gab der Verein am Donnerstag bekannt. Und mit dem 33-jährigen Sommermeyer haben die Schönebecker einen erfrischend gut gelaunten und ambitionierten Coach verpflichtet, der über Attribute verfügt, die sonst auf dem Arbeitsmarkt händeringend gesucht werden. Er ist jung und erfahren. „Er war einer von drei heißen Kandidaten bei uns“, erklärt Abteilungsleiter Dorian Reichelt. „Er ist fachlich der absolut richtige Mann und passt menschlich in den Verein.“

Sommermeyer soll die gute Arbeit des im Mai aus internen Gründen entlassenen Torsten Brinkmann fortsetzen. Wobei der Verein daran nicht zweifelt. Dafür spricht auch die Vita. Aus der FCM-Schule kommend, kickte Sommermeyer in der Oberliga für Germania Halberstadt und den VfB Auerbach. Für die Sachsen spielte er in der Saison 2012/2013 sogar in der Regionalliga. Noch immer steht Sommermeyer für den Ummendorfer SV aus der Landesklasse III auf dem Platz. Daneben verdiente er sich die ersten Sporen an der Seitenlinie. Er assistierte Marco Kurth und FCM-Kultspieler Lars Fuchs als Co-Trainer bei den B-Junioren vom 1. FC Magdeburg in der Bundesliga. Für Sommermeyer waren das überaus wichtige Erfahrungen. „Jeder braucht Mentoren. Ich habe da viel mitgenommen, was die Spielvorbereitung, Taktik, Spielformen oder die Videoanalyse angeht“, sagt er. Sommermeyer weiß also, wie er junge Spieler anfassen und ansprechen muss, nun bekommt er einen Posten als Cheftrainer bei einem Verbandsligisten, der sich ebenfalls auf die Fahne geschrieben hat, die Arbeit mit dem eigenen Nachwuchs zu forcieren. „Das Konzept mit vielen jungen Spielern kommt mir entgegen. Union Schönebeck ist ein Riesenverein in Sachsen-Anhalt, der sehr viel Potenzial hat.“ Dieses will er noch besser ausschöpfen.

Sommermeyer sieht die Trainerstelle als große Chance, dafür musste er auch nicht lange überlegen. Erst am Wochenende hatte der sportliche Leiter Michael Steffen ihn kontaktiert, dann ging alles sehr schnell. „Wir hatten super Gespräche“, so Sommermeyer. Am Donnerstag sagte Sommermeyer, der in der Spielzeit 2013/2014 auch eine Saison beim Schönebecker SC in der Verbandsliga spielte, Union zu und dem FCM ab. Seinen Posten als Co-Trainer der B-Jugend wird er nun aufgeben. Die volle Konzentration gilt Union, wo die Kaderplanung ja noch nicht abgeschlossen ist. 20 bis 24 Spieler soll der Kader in der Saison 2018/2019 umfassen.

Nach den Abgängen von Philipp Garmann und Nils Kauffmann sucht Union mindestens für diese Positionen neue Spieler. Noch laufen die Gespräche. „Viele warten aber auch, bis sie wissen, wer Trainer wird“, verrät Reichelt. Diese Frage ist nun beantwortet. „Ich werde auch ein bis zwei Vorschläge einbringen. Das Wichtigste ist jetzt die Kaderplanung“, sagt Sommermeyer. Auch einige junge Talente aus der A-Jugend könnten komplett aufrücken. Ab jetzt wird nicht mehr zurückgeschaut, nur noch nach vorn. Sommermeyer hat richtig Lust auf seine erste Stelle als Cheftrainer im Herrenbereich.