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Volksstimme-Serie "Unser Nachwuchs": SSC-Kanuten Christian Würth, Jan und Nils Sangen-Emden 156 Medaillen - kein Zufall

23.07.2011, 06:33

Mit einem Zufall hat für Christian Würth, Jan und Nils Sangen-Emden die eigene Geschichte im Kanusport begonnen, vor kurzem hatte sie im Sieg bei den Ostdeutschen Meisterschaften bei den Schülern B 99 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht - und das war alles, nur kein Zufall.

Schönebeck. Als die Familie Sangen-Emden einst aus dem Norden nach Schönebeck kam, genoss sie eines Abends einen Spaziergang mit ihrem Hund an der Elbe. Der Weg führte auch am Bootshaus der Kanuten des Schönebcker SC vorbei. "Da habe ich die Eltern einfach angesprochen", erinnert sich Ralf Arndt, der Trainer. Ihre beiden Söhne, Jan und Nils, könnten gern einmal vorbeischauen, in den Kanusport hineinschnuppern. Das taten sie dann auch. "Erst wollten wir gar nicht weitermachen, wir sind zweimal ins Wasser gefallen", berichtet Nils. "Aber es hat trotzdem Spaß gemacht." Wahrscheinlich war es die Nähe zum Wasser, die den beiden gefallen hat.

Nach und nach stellten sich die ersten Erfolge ein. "Ich habe mich immer gefreut, wenn ich nicht Letzter geworden bin", erzählt Nils lachend. Nach den ersten beschwerlichen Einheiten fiel den Brüdern wahrscheinlich auch das Training immer leichter, "alle sind sehr fleißig", befindet Arndt.

Auch Christian Würth hat der Zufall zum Kanu gebracht. "Meine Schwester hat hier ihren Abschluss gefeiert", erklärt er, "ich wurde da gefragt und bin geblieben". Auch der Zwölfjährige mag das Wasser, geht gern Schwimmen und freut sich unter anderem auf das Baden nach den Einheiten im Sommer. Zudem ist er eine echte Sportskanone, kommt teilweise mit dem Fahrrad aus Pömmelte zum Training - und fährt damit auch wieder zurück. "Das macht mir nichts aus." Seine einzige Schwäche ist wohl, dass er keinen Kopfsprung ins Wasser kann.

Kein Wunder also, dass die Drei bei den Athletiktests anfang des Jahres bei den Jungen "fast ausschließlich erste Plätze belegt haben", berichtet Arndt, wenngleich Christian sagt: "Im Laufen bin ich gut, ich mache das aber nicht gerne."

Viel lieber sitzt er im Kanu, durchaus mit Jan und Nils gemeinsam. Bei der Ostdeutschen Meisterschaft am Beetzsee sicherten sie sich im K 4, gemeinsam mit Paul Laabs vom SC Magdeburg, den Titel über die 2000 Meter. "Wir sind sehr synchron gefahren und mit großem Vorsprung ins Ziel gekommen", erinnert sich Jan. Die Konkurrenz aus Berlin "haben wir in einer Kurve außen fahren lassen", sagt Jan. Das war wohl das entscheidende Manöver. "Man muss aber zugeben, dass der erste Platz ohne Paul wahrscheinlich nicht drin gewesen wäre. Trotzdem ist das ein super Erfolg, für die Drei und für den Verein", betont der Coach. Neben Gold für den Sieg im K 4 gewann Jan noch im K 2 mit Paul über 500 Meter und sicherte sich über 2000 Meter im K 1 noch den dritten Platz.

Seit vier Jahren treten die Drei nun schon für den SSC an, sind gut befreundet. Jan hat inzwischen "156 Medaillen gesammelt", berichtet er stolz. Doch wenn es nach ihm geht, ist da noch lange nicht Schluss. Er möchte seinem Vorbild Florian Jeglinski - übrigens ein Schönebecker, der jetzt beim SC Magdeburg fährt - nacheifern. Jan könne sich vorstellen, einmal bei einer Deutschen Meisterschaft oder gar bei den Olympischen Spielen zu starten. Mit Zufall hätte das dann nun wirklich nicht mehr zu tun.