Bärenstarker Jens Albat nicht zu bremsen

Das letzte Spiel im Jahr 2012 - und es war wieder eins von den unvergesslichen in der fast 20-jährigen SSJ- Geschichte. Gegner war zum dritten Mal in dieser Saison das Team der Elbe Baskets Magdeburg.

Gardelegen l Beide vorangegangenen Spiele gewannen die Altmärker, aber die Spiele waren total unterschiedlich. Gewann man das erste Spiel in fast Komplettbesetzung in Magdeburgmit 15 Punkten Vorsprung, war das Rückspiel eine knappe Sache - nur zwei Punkte Vorsprung für das SSJ-Team.

Die Elbe Baskets, wie immer in Personalnot, sind in der Bezirksliga trotz alledem immer für eine Überraschung gut. Ein letztes Achtungszeichen setzten sie mit einem Sieg (mit fünf Mann im Kader) gegen Wolmirstedt II. Und genau da musste SSJ-Coach Uwe Stephan anknüpfen.

Wie kann man eine Mannschaft gegen einen vermeintlich chancenlosen Gegner so motivieren, dass am Ende ein zufriedenstellendes Ergebnis herausspringt? Die Riege der nicht einsatzfähigen SSJ-Spieler ist fast größer als das spielfähige Team. Erneut fehlten mit Manuel Gericke, Tony Zielke, Sebastian Gille, Jonas Rummel und Christoph Dutz gefühlte 100 Punkte. Doch hätte, wenn und aber, das ist nur Gerede.

Die Gäste begannen stark, und führten nach vier Minuten mit 8:3. Bis dahin hätte es aber eher umgekehrt stehen müssen. Denn das SSJ-Team macte das Spiel, und das einzige Manko war die Chancenverwertung. Irgendwie schafften es die Gastgeber, zur Viertelpause doch noch mit 14:10 in Führung zu gehen. Die Gäste aus der Landeshauptstadt waren aber noch längst nicht geschlagen.

In der dritten Minute des zweiten Viertels lagen sie sogar wieder mit 16:14 in Führung. Doch das war es dann auch mit dem Magdeburger Sieggedanken. Immer und immer wieder machte sich SSJ-Topscorer Jens Albat am Gästekorb bemerkbar, und mit immerhin 13 Punkten im zweiten Viertel leistete er einen gehörigen Anteil an der komfortablen 38:29 Halbzeitführung des SSJ-Teams.

Nach der Halbzeitpause gab es noch einmal ein kurzes Aufbäumen der Magdeburger, dann verließen sie die Kräfte. Im SSJ-Team hingegen wurde weiterhin um jeden Ball gekämpft. In diesem Viertel passte sowohl die Gardelegener Offense-, als auch die Defensleistung zusammen. Und so kamen weitere 28 Punkte auf das Habenkonto der Altmärker. Großen Anteil daran hatte neben Topscorer Jens Albat, Robert Wolff, der mal so eben elf Punkte (drei Dreier und zwei Freiwürfe) beisteuerte. Mit einem beruhigenden 66:41-Vorsprung ging es in das Schlussviertel.

Zehn Gardelegener Punkte in Folge - dazu kam, dass die Magdeburger nach knapp zwei Minuten nur noch zu viert auf dem Feld waren - sorgten dafür, dass ds Spiel endgültig gelaufen war, so dass Kapitän Konrad Drüsedau und Dreier-Spezialist Thomas Dutz ganz entspannt auf der Bank Platz nehmen konnten. Nun war zwar das SSJ-Spiel faktisch ohne Aufbauspieler, trotzdem gab es noch das eine oder andere spielerische Highlight. Absoluter Höhepunkt waren die Punkte 38 bis 40, des überragenden Jens Albat. Er, der sonst am Brett die Gegner in Angst und Schrecken versetzt, traf das erste Mal in seiner langen Karriere einen Dreipunktwurf in einem Pflichtspiel. Am Ende standen bei ihm 43 Punkte im Protokoll, und das SSJ-Team geht mit dem 82:48-Heimsieg als ungeschlagener Tabellenführer in die Weihnachtspause.

SSJ-Coach Uwe Stephan zum Spiel: "Wir hatten nicht gedacht, dass es diesmal so einfach wird. Aber so einfach war es doch nicht. Wir hatten nur einen überragenden Jens Albat und eine Top-Einstellung zu diesem Spiel. In der Defens wurde wieder einmal der Grundstein zu unserem Sieg gelegt. Was zum Beispiel Steffen Sowieja und Thomas Dutz an Ballgewinnen heute verbuchen konnten, war schon allererste Sahne. Damit konnte auch die dürftige Wurfeffektivität, vor allem aus der Halbdistanz kompensiert werden."

SSJ Gardelegen: Arndt (1), T. Dutz (9), Drüsedau (2), Kramer, Albat (43), Sowieja (13), Wolff (14).